Die neunstündige Geielnahme im Ingolstädter Rathaus wurde heute, Montag, gegen 17.30 Uhr von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei beendet. Der 24-jährige Geiselnehmer, ein vorbestafter Stalker, wurde mit zwei Schüssen in Schulter und Bein außer Gefecht gesetzt. Die zwei Geiseln, die 25-jährige Sekretärin des 3. Bürgrmeisters und der Beschwerdemanager des Rathauses (Hofmann) blieben unverletzt.
Der stets sehr nervös wirkende Geiselnehmer hatte "nur" eine Attrappe einer Pistole bei sich, außerden ein Messer. Gegen 14 Uhr hat er bereits die dritte Geisel, den hauptberuflich amtierenden 3. Bürgermeister Sepp Mißlbeck (69, Freie Wähler) freigelassen, damit er vom Oberbürgermeister eine Art Entschuldlgiungsschreiben besorgt.
Zwischendurch ließ sich der 24-jährige, der wiedeholt Funk- und Telefonkontakt mit Polizeibeamten hatte, Zigaretten, Tabletten und Döner ohne zwiebel bringen. Die ganze Ingolstädter Innenstadt war voller Polizei- und Rettungsfahrzeuge. Um 17 Uhr sollte eigentliche eine Wahlkundgebung von CSU-Landeschef Horst Seehofer, der in Ingosltadt daheim ist und von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Stadtplatz beginnen. Die Veranstaltung wurde abgesagt.
Die beiden Schüsse auf den Geiselnehmer durch geschulte Scharfschützen haben den Täter nur leicht verlezt. Die beiden unverletzten Geiseln wurden sofort in eine entsprechende psychische und physische Behandlung gebracht. Innenminister Herrmann, der seit Mittag in Ingolstadt bei seinen Polizeibeamten weilte, wil auch künftig vermeiden, dass die Rathäuser verbarrikadierte Beamtensilos werden. Sie sollen weiterhin offen und bürgernah bleiben.