Landshut. „Sie gehören mittlerweile wie selbstverständlich zum Stadtbild und das freut uns sehr“, so der stellvertretende Inspektionsleiter Polizeioberrat Rainer Kroschwald bei seiner Begrüßung anlässlich eines besonderen Jubiläums.
Gemeint war damit die Landshuter Sicherheitswacht und im besonderen Joachim von Selasinsky, der im Dienstgebäude der Landshuter Polizei seine 15jährige Zugehörigkeit feierte.
Welchen hohen Stellenwert die Tätigkeit auch beim zuständigen Polizeipräsidium einnimmt, bewies die Tatsache, dass eigens eine Abordnung aus Straubing angereist war. Polizeioberrätin Sabine Nagel überbrachte in Vertretung des Präsidenten die besten Glückwünsche und überreichte im Namen des Bayer. Innenministers Joachim Herrmann als äußeres Zeichen der Wertschätzung eine Dankurkunde.
Die Sicherheitswacht ist „gelebtes Hinsehen“ engagierter Bürger, so umschrieb Nagel die Tätigkeit. Sie dankte von Selasinsky für seinen bereits seit 15 Jahren andauernden wertvollen Beitrag zur Sicherheit an den Einsatzstellen in und um Landshut. Die Polizei kann laut Nagel nicht überall sein, die Bürger sollen sich jedoch trotzdem sicher fühlen. Diese Lücke will man versuchen durch den Einsatz der Sicherheitswacht weitgehenst zu schließen. Die Sicherheitswacht stellt das zusätzliche „Sprachrohr“ im öffentlichen Raum dar und ist für die Polizei „Auge und Ohr“. Die Ergebnisse, aber auch Rückmeldungen aus der Bevölkerung sind sehr positiv, sodass wir durchaus von einem Erfolgsmodell sprechen können, welches die Polizei gerne aktiv begleitet, so die Vertreterin des Präsidiums.
Von Selasinsky, der beruflich für die Luftsicherheit am Flughafen zuständig ist, hatte schon immer Interesse an der Tätigkeit bei der Sicherheitswacht. Als er in den Landkreis Landshut gezogen war, erfolgte seine Bewerbung. Nach so langer Zugehörigkeit konnte von Selasinsky auch über besondere Fälle während seiner Tätigkeit berichten: Zusammen mit einem Kollegen stellte er in der Altstadt einen flüchtenden Dieb und übergab diesen an die Polizei. Während eines Streifengangs fiel dem Jubilar in einer Grünanlage ein älterer Mann und ein 10jähriger Junge auf. Für Selasinsky „passten die beiden einfach nicht zusammen“, sodass er beschloss, das weitere Geschehen zu beobachten.
Als die Sache zweideutig wurde, holte der Sicherheitswachtler eine Polizeistreife, die dem Treiben ein Ende bereitete. Der Hinweis an die Polizei, dass sich mehrere Personen im Bereich der Mühleninsel aufhielten und dabei übermäßig Alkohol konsumierten, führte sogar zu einem Fahndungserfolg. Bei einer Frau aus dieser Gruppe klickten die Handschellen, gegen sie bestand ein Haftbefehl. Laut von Selasinsky sind nicht nur die besonderen Fälle, sondern einfach der Kontakt zum Bürger und seinen Betrag für die Sicherheit und Ordnung zu leisten, Anreiz genug, dieses interessante Nebenamt auszuüben. Dass dies keine leeren Worthülsen waren, bewies er noch am selben Abend: Anstatt sein Jubiläum zu feiern, begab er sich auf Streife im Stadtgebiet.
Im Bild oben: Polizeioberrat Rainer Kroschwald (li.) und Polizeioberrätin Sabine Nagel (re.) mit dem Jubilar und seiner Gattin Angelika.