Im Bild von links Leitender Rechtsdirektor Harald Hohn, Stadtdirektor Andreas Bohmeyer, Oberbürgermeister Hans Rmapf, PVP Anton Scherl, Ltd. PD Helmut Eibensteiner, KD Werner Mendler und EPHK Georg Marchner
Landshut (19.04.2016) - Bereits am frühen Nachmittag des 12. April trafen sich im Rathaus der Stadt Landshut Oberbürgermeister Hans Rampf und Polizeivizepräsident Anton Scherl vom Polizeipräsidium Niederbayern zum jährlichen Sicherheitsgespräch. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl von Straftaten im Stadtgebiet (bereinigt um die ausländerspezifischen Verstöße) um 429 Fälle auf 7.242 registrierte Straftaten. Dies stellt einen Anstieg um 6,3 % dar. Es wurde eine beachtenswerte Aufklärungsquote von 58,2 % erreicht.
Ein wichtiger Index für die Kriminalbelastung ist die sogenannte Häufigkeitszahl. Sie gibt die Anzahl der angezeigten Straftaten im Jahr, gerechnet auf 100.000 Einwohner wieder. Mit einer Häufigkeitszahl von 11.456 (2014: 10.502) ist auch hier ein Anstieg von 4,2 % zu verzeichnen. Hier ist jedoch anzumerken, dass im gleichen Zeitraum ein Bevölkerungsanstieg von etwa 2,5 % registriert wurde.
In der Gewaltkriminalität ist für das Jahr 2015 wiederum ein Anstieg zu vermelden. Es liegt eine Steigerung von 27 Fällen (10,6 %), resultierend wesentlichen Sinne aus gefährlichen Körperverletzungen, vor.
Im Bereich der Straßenkriminalität war eine Steigerung von 259 Fällen (16,7 %) zu verzeichnen. Die Straßenkriminalität umfasst alle Straftaten im öffentlichen Raum, wie z.B. Sachbeschädigung, Diebstähle und Körperverletzungen. Diese Steigerung um 259 Fälle innerhalb der Straßenkriminalität ist jedoch exakt den Fahrraddiebstählen zuzuordnen, welche eine erhebliche Steigerung von 41,5 % auf insgesamt 883 Fälle aufweisen.
Für die gesamte Diebstahlskriminalität ist ein Anstieg um 438 Fälle (18,7 %) auf 2.775 Straftaten zu vermerken.
Im Vergleich zur Straßenkriminalität nimmt die Gewaltkriminalität einen geringen Anteil ein, hier ist jedoch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu beachten, welches von hoher Bedeutung ist. Im Bereich der Stadt Landshut ist die Aufklärungsquote im diesem Deliktsbereich mit 80,1 % als sehr erfreulich anzusehen.
Für den Bereich der Wohnungseinbruchdiebstähle wurden 19 Fälle mehr, auf gesamt 73 Straftaten registriert. Die Einbruchsdiebstähle im gewerblichen Bereich sind um 27 Fälle auf 77 Straftaten gestiegen. Das Polizeipräsidium Niederbayern hat mit den Dienststellen vor Ort ein umfangreiches Handlungskonzept erarbeitet, das zur Grundlage für die vielfältigen Anstrengungen der niederbayerischen Polizei zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität gemacht wurde. Ein weiterer wichtiger Aspekt in diesem Deliktsbereich ist die Prävention, vor allem in Form des technischen Einbruchsschutzes. Im Bereich der Stadt Landshut blieben im Jahr 2015 mehr als 65 Prozent der gemeldeten Wohnungseinbruchsdiebstähle im Versuchsstadium stecken.
Für Informationen rund um den technischen Einbruchsschutz stehen die Fachberater bei den kriminalpolizeilichen Beratungsstellen im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern interessierten Bürgerinnen und Bürgern als kostenfreier Ansprechpartner zur Verfügung. Wer sich von einem polizeilichen Fachberater zum Einbruchschutz beraten lassen möchte, kann sich unter der Telefonnummer 0871 / 9252 - 0 an die Kriminalpolizeiinspektion Landshut wenden.
Eine Zunahme der Fallzahlen bei den Rauschgiftdelikten um 9 Straftaten auf 409 Fälle wurde im Jahr 2015 verzeichnet. Dies stellt einen Anstieg von 2,3% dar. Sehr erfreulich ist hier die außerordentlich hohe Aufklärungsquote von über 90 %. Hier spielen insbesondere die Kontroll- und Ermittlungstätigkeit der Polizei eine große Rolle, da diese Delikte in diesem Phänomenbereich erst durch entsprechende polizeiliche Maßnahmen bekannt werden.
Im Stadtbereich Landshut wurden im Jahr 2015 insgesamt 2.943 Verkehrsunfälle registriert. Hier ist eine Steigerung um 5,4 % zum Vorjahr erfolgt. Erfreulich ist die Tatsache, dass keine Verkehrsunfalltodesopfer zu vermelden sind. Es wurde kein Anstieg der Unfälle im Zusammenhang mit überhöhter Geschwindigkeit registriert. Hier blieb die Zahl der Unfälle von 37 gleich. Im 10-Jahresvergleich sank die Unfallzahl mit Ursache überhöhte Geschwindigkeit um 11,9 %. Die starke Präsenz der niederbayerischen Polizei in Bezug auf Verkehrskontrollen wird weiter aufrechterhalten.
Oberbürgermeister Hans Rampf dankte der Landshuter Polizei für ihren Einsatz. Er kündigte an, sich weiterhin für eine bessere personelle Ausstattung einzusetzen, um vor allem dem Sicherheitsbedürfnis der Bürger in der stark wachsenden Region Landshut Rechnung zu tragen. Seit bereits acht Jahren wächst die Stadt in einem Rekordtempo und hat in der kurzen Zeit um etwa 10.000 Bürger zugelegt. Der Polizeikräfte-Bedarf ist nun auch angesichts des Wachstums enorm gestiegen. Eine kontinuierliche Polizeistreife, wie sie im Stadtgebiet Landshut besonders zu Nachtzeiten in der Altstadt gewünscht wird, ist aufgrund des Personalmangels und des großen Zuständigkeitsbereiches der Polizei nahezu unmöglich. Angesichts dieser Situation gehe die Stadt ohnehin mit dem nächtlichen Einsatz des privaten Sicherheitsdienstes bereits in Vorleistung. „Wir brauchen dringend mehr Polizeikräfte. Wir sind in Landshut unterbesetzt“, appelliert Rampf.