NIEDERBAYERN. Ein Schwer- und ein Leichtverletzter, noch nicht bezifferbarer Sachschaden und eine Menge zusätzliche Einsätze, das ist die vorläufige Bilanz nach dem Durchzug einer Unwetterfront am Donnerstagabend (20.06.) durch den Regierungsbezirk Niederbayern.
Die am Abend einlaufenden Warnungen des Deutschen Wetterdienstes verhießen nichts Gutes: ab ca. 21.00 h liefen auch bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Niederbayern in Straubing die Notrufleitungen heiß. Eine Unwetterfront zog vor allem über den nordwestlichen Teil von Niederbayern und sorgte mit zum Teil heftigen Orkanböen, Starkregen und regional auch mit Hagel für viel zusätzliches Einsatzgeschehen bei der Polizei.
Im Zeitraum von 21.00 h bis 23.00 h mussten neben dem „normalen Einsatzgeschehen" noch 48 „Unwettereinsätze" mit den Polizeidienststellen und den Integrierten Leitstellen disponiert und abgearbeitet werden. Im gleichen Zeitraum liefen in der polizeilichen Einsatzzentrale 100 „Unwetter-Notrufe" über die „110" ein.
Nach jetzigem und vorläufigem Kenntnisstand wurden zwei Menschen verletzt, einer davon schwer. Ein Quadfahrer wurde bei Kollnburg im Landkreis Regen vermutlich von einem Ast getroffen und erlitt schwere Kopfverletzungen, ein weiterer Quadfahrer erlitt bei Aldersbach leichte Verletzungen, als sein Fahrzeug ebenfalls von einem Ast getroffen wurde. In Atting im Landkreis Straubing-Bogen kam es zu einem 4 x 6 Meter großen Erdrutsch, der eine Straße komplett blockierte. Auf der Bahnstrecke Regensburg-Ingolstadt wurde bei Abensberg ein Personenzug gemeldet, der gegen einen Baum gefahren war und deshalb die Oberleitung beschädigt wurde, es wurde niemand verletzt. Bei Langquaid im Landkreis Kelheim gab es einen „kalten Blitzschlag" in eine landwirtschaftliche Scheune, ein Brand entstand glücklicherweise nicht.
Das Unwetter brachte den Polizeidienststellen vor Ort das für solche Lagen „übliche Einsatzgeschehen" mit sich: von Hilferufen wegen vollaufender Keller über Fehlalarme in Einbruchs- und Brandmeldeanlagen bis hin zu zahllosen umgefallenen Bäumen sowie umherfliegenden Teilen und dem Aufnehmen von Unfällen und Beschädigungen erstreckten sich die Tätigkeiten der Beamtinnen und Beamten.