Zum Leserbrief „Egoistische Sichtweise der Dinge" von Erwin Schneck in der LZ vom 8. Juni 2013 schreibt heute Anke Humpeneder, Vorsitzende der Bürgerstiftung Landshut (Bürgerhaus).: Mir ist vor kurzem die Ehre zuteil geworden, für die Bürgerstiftung Landshut einen Preis entgegenzunehmen. In Berlin wurden wir für das Fundraising für das Bürgerhaus ausgezeichnet.
Der amerikanische Botschafter in Deutschland hielt die Laudatio. Auch Ministerpräsident Seehofer hat mündlich und schriftlich gratuliert. Bundespräsident Gauck hat mir gegenüber persönlich den hohen Wert des ehrenamtlichen bürgerschaftlichen Engagements betont. Viel Ehre dafür, dass es uns gelungen ist, für ein gemeinnütziges Projekt für unsere Region Landshut zu werben und Geld dafür einzusammeln.
Das viele Lob muss ich an diejenigen weitergeben, die dazu beigetragen haben: die engagierten Bürger der Region Landshut, die die gute Sache unterstützt haben. Der mit Abstand größte Teil der finanziellen Mittel, die für unser Haus gespendet wurden, stammt von Vertretern der Wirtschaft, allen voran einige Dutzend Familienunternehmen, die zum Teil seit Generationen in Landshut verwurzelt und der Region zutiefst verbunden sind. Bei der Akquise bin ich auf ein großes Verantwortungsgefühl für die Zukunft unserer Region gestoßen. Ein jeder, der Zeit oder Geld gespendet hat, hätte mit seiner Zeit und mit seinem Geld auch etwas völlig anderes tun können – aber unsere Spender haben sich bewusst dafür entschieden, sich für das Gemeinwohl einzusetzen.
Was Sie, Herr Schneck, nun in ihrer unverschämten Aussage in der Landshuter Zeitung machen, nämlich Herrn Merk und alle anderen, von Ihnen als „Großkopferte" bezeichneten, genau für solches Engagement zu beschimpfen, ist für die Entwicklung von Ehrenamt und bürgerschaftlichem Engagement zutiefst kontraproduktiv.
Auch ich engagiere mich im Freundeskreis Stadtmuseum Landshut e.V., weil ich – nicht zuletzt durch meinen Beruf – zu der Überzeugung gelangt bin, dass Bildung und Kultur die beste Vorbeugung gegen Armut und Ausgrenzung sind und weil ein Stadtmuseum beides bietet. Georg Merk, der sich auch am Zustandekommen des Bürgerhauses beteiligt hat, setzt sich, Zeit und finanzielle Mittel investierend, als Schatzmeister im Vorstand des Freundeskreises für ein Stadtmuseum für unsere geschichtsträchtige Stadt ein.
In Berlin wurden wir, wie gesagt, ausgezeichnet, in der Bayerischen Staatskanzlei gelobt. In Landshut werden nun verdiente Bürger für dasselbe bürgerschaftliche, gemeinwohlorientierte Engagement öffentlich, von bestimmten Stadträten beschimpft. Glauben Sie, dass das dem Ehrenamt in Landshut zuträglich sein wird? Glauben Sie, dass Sie damit der Stadt einen Gefallen tun? Sollten Sie nicht als Stadtrat für das Wohl dieser Stadt arbeiten anstatt dagegen? Glauben Sie wirklich, dass die Wähler nicht merken, dass Sie Landshut weit mehr schaden als nützen?
Anke Humpeneder-Graf M.A.
Vorsitzende der Bürgerstiftung Landshut
84028 Landshut