Nur jeder Fünfte Freiberufler und Gewerbetreibende ist stark im Internet aktiv● Mehrheit erwartet für 2015 stabile Wirtschaftsentwicklung ● Eine Commerzbank-Studie gibt Auskunft über wirtschaftliche Lage von Freiberuflern und Kleinunternehmern in Metropolregion München, wozu auchder Wirtschaftsruam Stadt und Landkreis Landshut gehört.
Die Stimmung unter Freiberuflern, Handwerkern und Gewerbetreibenden in der metropolregion ist zuversichtlich.
Der Grund: Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Bei rund 80 Prozent hat sich die Auftragslage im ersten Halbjahr 2014 verbessert oder war stabil. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie in der Metropolregion. Für diese wurden Freiberufler, Handwerker und Gewerbetreibende mit einem Jahresumsatz von bis zu 2,5 Millionen Euro im Auftrag der Commerzbank befragt.
„Die wirtschaftliche Lage ist aktuell bei der Mehrheit gut", sagt Stefan Rösch, Regionalfilialleiter Geschäftskunden bei der Commerzbank. „Rund zwei Drittel erwarten auch für das kommende Jahr eine stabile oder positive Entwicklung ihrer wirtschaftlichen Lage." Das größte Risiko für ihre Geschäftsentwicklung sehen die Freiberufler und Kleinunternehmer der Metropolregion im Fachkräftemangel. Etwa jeder Fünfte (18 Prozent) fürchtet, nicht genügend qualifizierte Mitarbeiter zu finden.
Weitere Risiken sind ausbleibende Aufträge (17 Prozent) und der Konkurrenzdruck durch das Internet (14 Prozent). „Diese Risiken werden ernst genommen", erläutert Rösch. „Freiberufler und Kleinunternehmer investieren gezielt in Personal, Marketing und moderne Informationstechnik." In München werden besonders häufig Investitionen ins Marketing geplant (42 Prozent). Rösch: „Das ist ein Hinweis auf die hohe Konkurrenz in der Metropolregion."Nur jeder Fünfte Freiberufler und Gewerbetreibende ist stark im Internet aktiv
Zwei Drittel der Freiberufler, Handwerker und Gewerbetreibenden halten Investitionen in EDV, Internet und mobile Kommunikation für wichtig. „Die Chancen der Digitalisierung werden offenbar erkannt", so Rösch. „Zugleich gibt es Nachholbedarf. Unsere Studie zeigt, dass über die Hälfte der Befragten das Netz für ihre Geschäftstätigkeit praktisch kaum nutzen." Immerhin rund 20 Prozent wickeln bereits heute den Großteil ihres Geschäftes online ab. Am häufigsten wird moderne Informationstechnik für Einkauf, Vertrieb sowie die Verwaltung genutzt.Investitionen werden überwiegend aus eigenen Mitteln finanziert.
Bei der Finanzierung ihrer Investitionen agieren die Freiberufler, Gewerbetreibende und Handwerker des Großraums München konservativ: Über die Hälfte der Gesamtinvestitionen finanzieren sie aus dem laufenden Geschäftsbetrieb, weitere 20 Prozent aus Rücklagen. Nur rund 17 Prozent der Investitionen werden fremdfinanziert über Kredite oder Leasing. „Viele nutzen ihren Spielraum für Investitionen in Wachstum nicht aus", so Rösch. „Sie unterschätzen, wie kreditwürdig sie sind". Denn die Studie belegt auch: Wenn Freiberufler, Handwerker und Gewerbetreibende einen Kredit benötigen, wird der bei fast 90 Prozent der Kunden genehmigt.
Rösch: „Wir haben deshalb die Kreditvergabe vereinfacht und deutlich beschleunigt. Über Kredite bis zu einem Volumen von 50.000 Euro entscheiden die Berater jetzt nach Prüfung der Kundenunterlagen selbst. "Mit der Zahlungsmoral ihrer Kunden sind die Kleinunternehmer zufrieden: Mehr als 70 Prozent bewerten sie als sehr gut oder gut - obwohl ein Viertel der Kunden ihre Rechnungen erst nach Ablauf der Zahlungsfrist begleicht.
Die Commerzbank betreut in der Metropolregion über 64.000 Geschäftskunden. Für die Studie wurden zwischen Juli und September 2014 insgesamt über 1.800 Geschäftskunden bundesweit befragt, davon 143 in der Metropolregion München. Für die Commerzbank betreuen über 100 spezialisierte Berater an 40 Standorten in der Region rund 64.000 Geschäftskunden. Bundesweit ist die Commerzbank eine der führenden Banken für Freiberufler, Gewerbetreibende und Handwerker. Sie betreut mit rund einer Million Kundenverbindungen etwa jeden vierten Geschäftskunden in Deutschland.