Die Zukunft des 32 Jahe alten Hotel-Flaggschiffs "Kaiserhof " ist nach wie vor ungewiss.
Jetzt ist - auf den Tag genau - schon ein ganzes Jahr vergangen, seit das größte Hotel der Stadt, der Kaiserhof, überraschend alle 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen und den Hotel- sowie Restaurantbetrieb eingestellt hat. Seither ist an der Eingangstür zu lesen: "Wegen Pächterwechsel vorübergehend geschlossen."
Die Auslastung des Hotels, das am 1. April 1982 mit Glanz und Gloria eröffnet wurde, war zuletzt bestens (ca.70 %). Schirmherr war damals Bundesminiister Fritz Zimmermann als Landshuter CSU-Bundestagsabgeordneter. Auch "Gold"-Rosi Mittermeier war als Stargast mit ihrem Gatten (Neureuther) unter den zahlreichen Ehrengästen. Nach einer anfänglichen Durststrecke mit mehreren Pächterwechseln entwickelten sich die Gästezahlen in diesem 4-Sterne-Hotel vor allem nach der Eröffnung des neuen Flughafens in Freising-Erding prächtig. Freilich wurd auf der anderen Seite der Luitpoldbrücke die von OB Josef Deimer anvisierte Stadthalle (Kongresszentrum) als Erweitrung des "Bernlochner" nie realisiert, weil einfach das Geld dazu fehlte. Das minderte die Möglichkeiten des Kaiserhofs als Kongresshotel.
Seit der Schließung des Hotels tauchen in unregelmäßigen Abständen immer wieder neue Gerüchte und Vermutungen auf, wie es mit dem Kaiserhof weitergehen könnte. Fest steht, dass dort ein großer Sanierungsbedarf (Wasser, Küche, Einrichtung, Technik) besteht. Kenner der Szene rechnen mit mindestens fünf bis acht Milionen Euro für eine Generalsanierung. Eine Folge ist, dass damit die Übernachtungszahlen in Landshut deutlich zurückgegangen sind. Zwar gibt es in der mitterweile 67.300 Einwohner großen Stadt immer noch 23 Übernachtungsbetriebe mit 1.550 Hotelbetten, doch die bisherige Kundschaft des Kaiserhofs ließ sich nicht einfach auf die anderen Anbieter der Stadt verlagern.
Die letzten Jahre hatte Landshut um die 220.000 Übernachtungen - inclusive Kaiserhof - übers Jahr. Davon entfallen gut 30.000 auf Gäste aus dem Ausland. Im Durchschnitt bleibt der Hotelgast in Landshut nur zwei Tage. Die Auslastung der vorhandenen Betten wird im neueste Statistikbuch der Stadt (erheint nächste Woche) mit 38 Prozent angegeben. Will heißen: über 60 % der Hotelbetten sind im Schnitt nicht belegt. Derweil ist von neuen Hotleprojekten in Landshut - z.B. auf dem Parkplatz neben der ehemaligen Bahnhofspost (120 Betten-Haus) - die Rede. Und der Kaiserhof? Neuerdings ist von einem Investor die Rede, der das Flaggschiff der Landshuter Hotelszene zu einem 5-Sternehaus aufrüsten will. Das wäre eine sehr gewagte Option, denn Landshut ist keine klassische Touristikstadt wie vergleichsweise Passau oder Regensburg. Die Landshuter Hochzeit findet nur alle vier Jahre statt. Doch selbst dieses vierwöchige Event wirkt sich in der Statistik nicht gewaltig aus. /hs - Foto S. A.