"Was für eine Entwicklung – ich bin wirklich schwer beeindruckt“, kommentierte Oberbürgermeister Hans Rampf das überaus positive Unternehmenswachstum der ASIS GmbH bei seinem Besuch am Dienstag. Die Firma ASIS beliefert Kunden rund um den Globus mit innovativen Roboter-Systemen.
Ein Großteil der Landshuter aber scheint das international erfolgreiche Unternehmen in ihrer Mitte noch nicht bemerkt zu haben. Schade gerade für Schulabsolventen, denn das inhabergeführte Unternehmen bietet seinen Azubis jede Menge Entwicklungsmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven, wie im Gespräch zwischen dem Firmengründer Hans- Jürgen Multhammer, Oberbürgermeister Hans Rampf und dem Wirtschaftsförderer der Stadt, Johann Winklmaier, deutlich wurde.
Und der ASIS-Expansionskurs schreitet weiter voran: Das Unternehmen an der Kiem-Pauli-Straße erweitert um ein neues Dienstgebäude – den „Ingenieurcampus“.
ASIS - das Landshuter Unternehmen, auf dessen Kompetenz und Fachwissen die ganz Großen setzen, wächst und wächst und platzt wieder aus allen Nähten. Neben dem Firmensitz an der Kiem-Pauli-Straße entsteht ein weiterer Gebäudekomplex des Unternehmens. Im Bild von links der Leiter des Amts für Liegenschaften und Wirtschaft der Stadt, Johann Winklmaier, ASIS-Prokurist und Leiter der Projektabwicklung, Matthias Harlander, Ausbildungsleiterin Franziska Scheibeck, Oberbürgermeister Hans Rampf und ASIS-Geschäftsführer Hans-Jürgen Multhammer
Die vier roten Buchstaben sind eigentlich kaum zu übersehen. Leuchtend rot prangen sie über dem modernen Firmengebäude an der Kiem-Pauli-Straße auf dem ehemaligen Kasernengelände: ASIS. Das steht für „Automation Systems & Industrial Solutions“. Und für hochintelligente Roboter-Technik, made in good old Germany. Oder, um ganz konkret zu sein: für Qualität aus Niederbayern. Seit über 17 Jahren entwickelt, baut und versorgt das Landshuter Unternehmen die Automobilindustrie, aber auch zahlreiche andere Branchen, in denen präzise, von Maschinen gesteuerte Arbeit erforderlich ist, mit vollautomatisierter Anlagen- , Steuerungs- und Lackiertechnik. Sei es BMW, Volkswagen oder Mercedes – auch die ganz Großen setzen auf die Kompetenz der ASIS. Und auf ihre Flexibilität: Hat sie doch für ihre weltweiten Kunden individuelle, maßgeschneiderte Lösungen in petto, die ganz auf die jeweilige Struktur, die logistische Situation oder die Personalkapazitäten des Kunden abgestimmt sind.
Über diese „Wunderwerke der Technik“, wie der Leiter des Amts für Liegenschaften und Wirtschaft der Stadt, Johann Winklmaier, die von ASIS entwickelten Produktlösungen nennt, müsse er immer wieder staunen. Die hohe Qualität steht dabei im Vordergrund – ein Erfolgskriterium, das sich ASIS auf die Fahnen schreiben kann und wofür Kunden das Unternehmen schätzen.
Auf Expansionskurs
Die Erfolgsstory der ASIS beginnt 1998 im Keller eines Einfamilienhauses in Teisbach bei Dingolfing. Ein kleiner Trupp von Tüftlern arbeitet mit Herzblut an der Erstellung von Steuerungssoftware für automatische Lackapplikationen. Sie alle verbinden drei Dinge: Die Leidenschaft an Technik, der Ehrgeiz, den Markt mit Innovationen zu bereichern, und die feste Überzeugung, ganz vorne bei den Besten mitmischen zu können. Ihr Fleiß und ihre Kompetenz sollen sich bald bezahlt machen: Nur wenige Jahre später kann sich die ASIS vor Aufträgen kaum retten.
Zusätzliches Personal muss her, und das bedeutet: Raus aus dem Keller, und auf ins strategisch günstiger gelegene Landshut. Unter ihnen: Der jetzige Chef des Unternehmens Hans-Jürgen Multhammer, den Rampf und Winklmaier im gemeinsamen Gespräch für seine vorausschauende Unternehmenspolitik lobten. Die ersten eigenen Büroräume bezieht die ASIS 2002 in einem Gebäude unweit des heutigen Firmensitzes, aber auch dort platzt die Mannschaft bald aus allen Nähten.
Das Unternehmen wächst und wächst. Norwegen ruft, Spanien und Argentinien. Aber auch Kunden aus den USA und den osteuropäischen Ländern setzen zunehmend auf die Landshuter. Zahlreiche Patentanmeldungen folgen. Vor allem der asiatische Markt boomt – so sehr, dass die ASIS ihre Internetseite nicht nur auf Englisch, sondern auch auf Chinesisch übersetzen lässt. Um den Markt besser bedienen zu können, baut einer der ersten Mitarbeiter 2008 eine Niederlassung in Oldenburg auf.
Heute zählt die ASIS inklusive Praktikanten und Bacheloranten 130 Mitarbeiter, in Oldenburg sind es 13. Und die sind genauso bunt zusammengesetzt wie die Länderpalette, die das Unternehmen bedient: Ob aus Tschechien, Brasilien oder Ungarn – in den Büros der ASIS sitzen sich Menschen aus zehn Nationen am Schreibtisch gegenüber oder arbeiten Hand in Hand in der Produktionsstätte. Ein lustiger und mit einem Durchschnittsalter von 31,5 Jahren junger Multi-Kulti-Haufen mit dem Herz am richtigen Fleck, beschreibt Multhammer das Team.
Vom guten Betriebsklima haben sich Rampf und Winklmaier beim spontanen Betriebsrundgang selbst überzeugt. Der Oberbürgermeister, der bekanntlich aus der Wirtschaft kommt, fühlte sich sichtlich wohl: „Hier ist die vertrauliche Atmosphäre untereinander und das gemeinsame Miteinander regelrecht zu spüren.“ Es herrsche ein durchweg freundlicher, familiärer Umgangston im Team, bestätigte die ASIS-Ausbildungsleiterin Franziska Scheibeck.
Jeder respektiere jeden in seiner Individualität. „Wir sehen jene Multinationalität als Kompetenz-Bereicherung und damit als Wettbewerbsvorteil, wenn es um die Expansion und die Erschließung neuer Märkte geht“, so Multhammer. Das bekannte Zitat – dass das Unternehmen nur so gut ist, wie seine Mitarbeiter, scheint angesichts der deutlich zu spürenden Wertschätzung, die Multhammer seinen Mitarbeitern entgegenbringt, für ihn gelebte Praxis zu sein.
Im Gespräch über die Planungen des neuen Firmengebäudes war herauszuhören, wie wichtig es ihm ist, dass sich das gesamte Team dort wohlfühlt.
Top-Ausbildungsbetrieb in der Region – Chance nutzen
In Shanghai, Metz und Moskau – überall auf der Welt ist der Name ASIS ein Begriff. Nur den Landshutern scheint bislang entgangen zu sein, welch weltweit operierendes Aushängeschild mit einem Jahresumsatz von rund 22 Millionen Euro da in ihrer Mitte existiert. Das Unternehmen selbst, das von der deutschen Bundesbank mit Note „Investmentgrade“ gelistet wird, würde sein Inkognito-Dasein gar nicht mal so sehr stören, wäre da nicht das Problem mit dem Nachwuchs, wie Multhammer informierte. Rampf bestätigte, dass es sich für viele mittelständische Unternehmen schwierig gestaltet, motivierte und talentierte Auszubildende zu bekommen. Laut der Ausbildungsleiterin Franziska Scheibeck vergibt das Unternehmen zwischen vier und sechs Plätze in den Ausbildungsberufen Elektroniker, Industriemechaniker und technischer Produktdesigner pro Jahr, doch die Zahl geeigneter Anwärter sei eher mau. Dabei bietet die ASIS für junge Nachwuchskräfte, von denen die meisten nach erfolgreich abgeschlossener Lehre übernommen werden, vorbildliche und beachtliche Entwicklungsperspektiven:
Auslandserfahrung schnuppern, früh Verantwortung übernehmen, eigene Teilprojekte verantworten. Jeder Azubi durchläuft alle Abteilungen, wobei ihm oder ihr immer auch ein erfahrener Kollege zur Seite steht. Und weil bekanntlich nur zufriedene Mitarbeiter gerne und mit Engagement bei der Arbeit sind, achtet die ASIS nicht nur auf deren Gesundheit und auf eine gute Work-Life-Balance. Mit dem neuen Ingenieurcampus, der derzeit gerade gleich nebenan entsteht, sorgt sie auch für ein gewisses Wohlfühl-Ambiente: Das frei stehende Gebäude werde über modern ausgestattete Arbeitsplätze in überschaubaren 3-6-Mann-Büros verfügen, informierte der Prokurist und Leiter der Projektabwicklung, Matthias Harlander. Helle Räume und viel Glas sollen die gelebte offene Kommunikation innerhalb der Teams unterstützen. „Wenn alles glatt läuft, so sind die neuen Räume Ende November bezugsfertig“, ergänzte Harlander.
„Wir sind wirklich sehr stolz darauf, dass Ihre innovative Firma hier bei uns beheimatet ist und sich kontinuierlich auf Erfolgskurs befindet“, betonte der Oberbürgermeister und bezeichnete die ASIS als mustergültiges Unternehmen und bedeutendes Aushängeschild für die Region.
Im Bild ganz oben: Ob als Elektroniker, Industriemechaniker oder technischer Produktdesigner – auch Schulabsolventen bietet das inhabergeführte Unternehmen jede Menge Zukunftsperspektiven. Oberbürgermeister Hans Rampf machte sich vor Ort ein Bild davon: Von links ASIS-Prokurist und Leiter der Projektabwicklung, Matthias Harlander, der Leiter des Amts für Liegenschaften und Wirtschaft der Stadt, Johann Winklmaier, ASIS-Geschäftsführer Hans-Jürgen Multhammer, Oberbürgermeister Hans Rampf und Ausbildungsleiterin Franziska Scheibeck.
Fotos Stadt Landshut