Wenn in einem russischen Hafen ein Containerschiff von einem Kran be- und entladen wird, ist mit großer Wahrscheinlichkeit Technik aus Eching mit im Spiel. Die dort seit Februar 2013 ansässige Schmidbaur Unternehmensgruppe fertigt in ihrer Sparte Systemtechnik unter anderem Spezialkabinen für Kräne.
Vom imposanten Wachstum des Unternehmens konnten sich Landrat Peter Dreier und Bürgermeister Andreas Held bei einem Gespräch mit Firmengründer Stefan Schmidbaur überzeugen.
Ursprünglich kam das Unternehmen mit rund 130 Beschäftigten von Moosburg über die Landkreisgrenze nach Eching. Heute fertigen dort etwa 240 Mitarbeiter Schaltanlagen und Steuerungen sowie Fahrzeugkabinen und Sondergehäuse.
Seit der Gründung des Betriebs als Zwei-Mann-Firma vor 20 Jahren in Mauern im Landkreis Freising hat die Mitarbeiterzahl von Schmidbaur ebenso zugenommen wie das Tätigkeitsfeld der Firma. Arbeitete man zunächst nur an Elektrosteuerungen zur Automatisierung von Maschinen für die Automobil-, Metall-, und Getränkeindustrie, kam zu der Sparte Schaltanlagen später der Bereich Systemtechnik hinzu. Schon nach vier Jahren zählte das Unternehmen 24 Mitarbeiter und es folgte der Umzug auf ein größeres Betriebsgelände in Moosburg.
Da auch dort die Entwicklungsmöglichkeiten begrenzt waren, blickte Firmengründer Stefan Schmidbaur über die Landkreisgrenze hinaus und wurde in Eching fündig. Bürgermeister Andreas Held bezeichnet die Ansiedlung, die Hand in Hand mit der des Maschinen- und Werkzeugherstellers Amada ging, als Glücksfall für seine Gemeinde. Für Firmenchef Schmidbauer bietet das neue Betriebsgelände sehr gute Voraussetzungen hinsichtlich Erweiterungsmöglichkeiten und Verkehrsanbindung.
Das Unternehmen fertigt in Eching unter anderem komplette Container-Anlagen mit Steuerungstechnik für Spezialmaschinen. Diese werden mittels Spezialtransporten zu Einsatzorten auf der ganzen Welt ausgeliefert. „Eine kurze Anbindung zur Autobahn war uns daher besonders wichtig“, begründet Schmidbauer seine Standortentscheidung.
Besonders stolz ist man bei Schmidbaur auf die Entwicklung neuer Steuerungstechniken für Containerkräne, die ein schnelleres Verladen von Schiffen ermöglichen. „Je nach Größe des Hafens lässt sich dadurch ein ganzer Kran einsparen“, verdeutlicht der Unternehmenschef, wie effektiv sich dank neuer Techniken arbeiten lässt. Diese Erfindung verschaffte dem Unternehmen einen weiteren Wachstumsschub und man begann damit, auch die Kabinen für Kräne und Spezialfahrzeuge selbst zu fertigen. „Damit können wir unseren Kunden individuelle und passgenaue Lösungen bieten“ so Schmidbauer. Produziert wird dabei ausschließlich in Eching.
An einem weiteren Standort in München widmet sich Schmidbaur dem Thema Gebäudeautomatisierung mit Steuerungen für Heizungs- und Lüftungsanlagen von Großgebäuden.
„Es ist beeindruckend, welch hervorragendes Wachstum das Unternehmen Schmidbauer am neuen Standort im Landkreis Landshut hingelegt hat“, freute sich Landrat Peter Dreier über den Erfolg des Unternehmens. Gemeinsam mit der Gemeinde sei der Landkreis-Wirtschaftsförderung mit Wirtschaftsreferenten Ludwig Götz eine beispielhafte Ansiedlung gelungen. Besonders freute es Dreier, dass das Unternehmen stark auf die Ausbildung eigener Fachkräfte setzt. Derzeit werden 35 Nachwuchskräfte zu Elektronikern mit Fachrichtung Automatisierungstechnik und im kaufmännischen Bereich ausgebildet.
Neben den baulichen Voraussetzungen schafft Schmidbaur so auch die personelle Basis für eine gute Zukunft. Landrat Dreier wünschte dem Unternehmen weiterhin viel Erfolg in der neuen Heimat und sagte gemeinsam mit Wirtschaftsreferenten Ludwig Götz auch künftig die tatkräftige Unterstützung des Landkreises zu.
Im Bild oben: Firmenchef Stefan Schmidbaur (rechts) gemeinsam mit Landrat Peter Dreier (3.v.rechts), Bürgermeister Andreas Held (2.v.rechts) und Wirtschaftsreferenten Ludwig Götz vor dem Kabinengehäuse eines Containerkrans.