Knapp 300 Landshuter kamen heute, Mittwoch, um 17 Uhr spontan vor das Rathaus, um einen NPD-Werbetroß mit Sprechchören und einem Trillerpfeifenkonzert zu empfangen. Darunter auch die Stadträte Sigi Hagl (Grüne) und Robert Gewis (SPD) sowie die grünen Landtagskandidaten Rosi Steinberger und Günther Sandmeyer. Während der 50minütigen Kundgebung war von den Sprechern der rechten Partei kein Wort zu verstehen. Die Polizei trennte die Kundgebung und die Demonstranten mit einem massiven Aufgebot. Sympathisanten der Partei waren nicht zu sehen.
Als kurz vor 16 Uhr die beiden Fahrzeuge der NPD durch die Altstadt zum Rathaus fuhren, wurden sie durch eine spontane Sitzblockade kurz an der Weiterfahrt gehindert. Die Polizei schritt sofort und couragiert ein. Sie bildete mit 40 Einsatzkräften einen Schutzkessel um die neun NPD-Aktivisten, die auf ihrem Wahlkampfbus eine Verstärkeranlage aufbauten.
Es war ein ohrenbetäubender Empfang, den die Landshuter der rechten Partei bereiteten. Mit Anti-Nazi-Parolen und Trillerpfeifen übertönten sie die Ansprachen der NPD um ein Mehrfaches. NPD-Landeschef Karl Richter und Spitzenkandidatin Sigrid Schüssler hatten keine Chance, sich verständlich zu machen.
Nach 50 Minuten war alles wieder beendet. Die NDPler rollten ihre Transparente ein, stiegen in ihre Fahrzeuge und verließen unter dem Schutz mehrerer Polizeifahrzeuge die Landshuter Altstadt. Die Polizei war mit 17 Einzatzfahrzeugen vor Ort. Zu Handgreiflichkeiten kam ist nicht.
Von den Stadtoberen ließ sich niemand sehen. Die Gegen-Demo organisierte der Runde Tisch gegen Rechts, fedeführend Hans-Dieter Schenk und Marion Kroiß. An der Gegen-Demo beteiligten sich auffallend viele junge Leute, aber auch Lehrer, Vertreter der Diakonie, von Amnesty International und von Organisationen ausländischer Mitbürger, aber durchaus auch Landshuter aus der bürgerlichen Mitte.