Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Klinikums Landshut hat sich erstmals seit ihrem Bestehen als Endoprothetikzentrum (EPZ) zertifizieren lassen.
Die Auditoren des Zertifizierungsinstitut ClarCert, ein Tochterunternehmen von OnkoZert, haben keine Mängel festgestellt und der Klinik eine langjährige professionelle Erfahrung im Bereich der Endoprothetik bescheinigt.
„Wir führen jedes Jahr mehrere hundert Eingriffe im Bereich der Endoprothetik durch. Anhand unserer Zahlen wussten wir, dass die Qualität sehr hoch ist. Wenn einem dies auch durch eine externe Stelle bestätigt wird, die uns mit vielen Kliniken vergleichen kann, dann ist das eine enorme Würdigung für mein gesamtes Team", freut sich Chefarzt Privatdozent Dr. Klaus Lerch, Leiter des Endoprothetikzentrums. Das Zertifikat garantiert das Einhalten hoher Qualitätsstandards bei der Patientenversorgung und sorgt für Transparenz. Die präzise formulierten Standards umfassen beispielsweise die Ausstattung der Operationssäle, die Erfahrung der Hauptoperateure, aber auch den Ablauf der täglichen Morgenbesprechungen bis hin zur Laufwerksbezeichnung, unter der bestimmte Dokumente hinterlegt sein müssen.
Als herausragend sahen die Auditoren den Umgang mit Komplikationen an. Da einige EPZ Probleme bei schwierigen Wechselsituationen der Prothesen oder schwerwiegenden Komplikationen haben, wird eine Kooperation mit einem EPZmax, also einem Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung empfohlen. Das EPZ des Klinikums, ein Schwerpunktversorger, könne aber „alle denkbaren Wechselsituationen und Komplikationen einschließlich der Tumorendoprothetik (...) auf vergleichbarem Niveau mit einem EPZmax" durchführen, so die Experten von ClarCert. „Bisher hatten wir auch noch nie einen Patienten wegen Komplikationen beim Gelenkersatz verlegen müssen, sondern stets eine wohnortnahe Versorgung garantieren können", ergänzt PD Dr. Lerch.
Für den Chefarzt ist die Zertifizierung aber kein Signal für ein Zurücklehnen und ein „Weiter so". Er will das EPZ weiterentwickeln und die Qualität kontinuierlich erhöhen. Außerdem plant PD Dr. Lerch den Erwerb von Zusatzqualifikationen und will für sein Team und für niedergelassene Orthopäden weiterhin hochkarätige Referenten für Fortbildungen nach Landshut holen.
Trotz steigender Fallzahlen bleibt für die Ärzte der Orthopädie und Unfallchirurgie das Einsetzen einer Prothese stets das letzte Mittel der Wahl. „Schließlich ist selbst die beste Prothese immer nur eine sehr gute Kopie. Das Original, also das menschliche Gelenk, bleibt unerreicht", so PD Dr. Lerch.
ClarCert wird künftig in regelmäßigen Abständen die Standards des Endoprothetikzentrums überprüfen. Zusätzlich werden regelmäßig interne Audits durchgeführt.
Bild: Chefarzt Privatdozent Dr. Klaus Lerch (mi.), Leiter des Endoprothetikzentrums, mit Zentrumskoordinator Dr. Florian Scheffold (li.) und Assistenzarzt Dr. Josef Anzinger beim Einsetzen einer Knieprothese