Landshut. Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner durfte heute (2.10.) um 9 Uhr bei der Verlegung der ersten neun Stolpersteine gegen das Vergessen von Opfern des Nazi- regimes in der Theaterstraße ganz offiziell Oberbürgermeister Hans Rampf vertreten und für ihn auch zu den gut 130 Teilnehmern sprechen. Danach gab sie Interviews (Foto). Aus ihrer 15-köpfigen Stadtratsfraktion war sie freilich die einzige Teilnehmerin. Die SPD- Fraktion war fast geschlossen gekommen, ebenso die Grünen, inclusive Bürgermeister Dr. Keyßner. Auch die FDP (Dr. Fick) und die Freien Wähler (L. Reichwein) waren vertreten.
Der grüne MdB Dr. Thomas Gambke sowie der grüne Bezirksrat Markus Scheuermann waren auch unter den Teilnehmern.. Dazu folgt ein Extra-Bericht.
Prof. Dr. Goderbnauer-Marchner kam erst am Montag spät in der Nacht von einem beruflichen Auswärtstermin nach Landshut zurück. Sie konnte daher auch nicht an der turnusmäßigen Fraktionssitzung am Montagabend teilnehmen. Gefehlt hat freilich auch Hans-Peter Summer und Prof. Dr. Thomas Küffner schaute nur kurz vorbei. Summer kam ja der Aufforderung der Fraktion nach, seine Funktion als stellvertretender Vorsitzender ruhen zu lassen. Prof. Küffner tat das als Schatzmeister der Frakion noch nicht. Er ist ja auch vom Pafteivorvorstand aufgefordert, seine Mitgliedschaft im Vorstand und als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand ruhen zu lassen.
Aus Fraktions- und Parteikreisen ist zu vernehmen, dass die Partei und Frakion noch immer auf eine weitaus deutlichere Erklärung des potentiellen CSM-Trios wartet. Will heißen: bedingungslose Unterordnung und ein schriftliches Versprechen, künftig auf alle Überlegungen zur Neugründung einer Fraktion der Christlich Sozialen Mitte (CSM) zu verzichten. Fraktionschefin Dr. Marianne Moratscheck steht ja dem Trio grundsätzlich sehr nahe. Da ist sogar von direkt freundschaftlichen Banden die Rede. - Also alles vorerst unverändert.
Oberbürgermeister Hans Rampf, der 2003/04 selbst mit Hilfe einer außerparteilichen Gruppierung ("Bürger für Landshut") eine OB-Kandidatur riskieren konnte, gehört offensichtlich z u jenen in seiner CSU. die die volle Wiedereingliederung des rebellischen Trios aktiv fördern wollen. Eine derart große Partei wie die CSU - hat mehr Mitglieder als alle anderen Parteien zusammen - muß immer mit mehr oder weniger extremen Flügelbildungen rechnen. Wie tief die rein menschlichen Gräben durch die CSM-Planspiele des prominenten Trios geworden sind, muß die nächste Zukunft zeigen.
Nächsten Montag (8.10.) kommt es ja im Gasthaus Lackermeier (Edenland) auf der Ebene des Stimmkreises Landshut Stadt und Landkreis sowie Landkreis Kelheim bei der Nominierung des CSU-Bundestagskandidaten zu neuen Kraftproben. Hier geht es indirekt auch um die Karriereaussichten des Landshuter CSU-Vorsitzenden Helmut Radlmeier (46), der gut 14 Tage später im Stimmkreis Landshut Landtagskandidat in der Nachfolge von MdL Gertraud Goderbauer (57) werden will. Nicht zuletzt hat die Kandidatenfindung im kleinen Zirkel für Unmut in Teilen der CSU gesorgt. Den 27 Delegierten aus Landshut-Stadt kommt am 8. Oktober durchaus eine gewisse Schlüsselrolle zu.
Bei vielen Stadträten außerhalb der CSU geht man mittlerweile davon aus, dass die Gräben zwischen dem potentiellen CSM-Trio um Goderbauer-Marchner. Küffner und Summer und den meisten anderen CSU-Stadträten unüberbrückbar sind. Eine neue CSM-Stadtratsfraktion könnte sogar relativ schnell auf vier und fünf Mitlgieder anwachsen. Die Karten müßten dann bei der Sitzverteilung in den divesen Ausschüssen neu verteilt werden. Die CSM-Fraktion bekäme wiederum ein eigenes Büro im Rathaus mit einer eigenen Teilzeitsekretärin. Also: rosige Aussichten hier, düstere Befürchtungen dort. /hs