Landshut. Ihren 101. Geburtstag hat Doris Misselwitz am Dienstag gefeiert. Überaus gut gelaunt empfing sie Oberbürgermeister Hans Rampf, der zu den ersten Gratulanten gehörte. Er überraschte die Jubilarin am Vormittag im AWO-Seniorenheim „Maria Demmel" mit einem Blumengesteck und einer Silbermedaille mit dem Bildnis der Patrona Bavariae des Bayerischen Ministerpräsidenten.
Im Bild die Jubilarin Doris Misselwitz gemeinsam mit Oberbürgermeister Hans Rampf (rechts), dem AWO-Heimleiter Michael Wurzer und Sozialdienstleiterin, Elke Maier (li.).
„Was für ein toller Empfang", staunte Rampf, als er bereits vor der Zimmertür Misselwitz' stand. Diese war nämlich mit einer Lichterkette umrahmt und auf der Tür klebte ein großes Herz, auf dem groß die Ziffern „101" standen.
Beim Betreten des Zimmers war der Jubilarin die Freude ins Gesicht geschrieben. „Ich freue mich ja so, dass ich Sie endlich persönlich kennenlerne", sagte die 101-Jährige, während sie Rampfs Hände hielt. „Es wurde ja höchste Eisenbahn", ergänzte sie und lachte herzhaft.
Im Gespräch mit der geselligen und lebensfrohen 101-Jährigen zeigte sich Rampf sichtlich erstaunt: Dass Misselwitz bereits ihr 101. Lebensalter erreicht habe, sei ihr kaum anzumerken, so das Stadtoberhaupt. Und nicht nur äußerlich scheint die 101-Jährige quickfidel. Wie Sozialdienstleiterin Elke Maier informierte, habe Misselwitz noch vergangenes Jahr alleine in ihrer eigenen Wohnung gelebt und ihre Hausarbeiten selbstständig erledigt. Außer einer Hörschwäche sei sie sowohl körperlich als auch geistig sehr vital. Ins AWO-Seniorenheim ist sie erst Mitte 2012 im Alter von 100 Jahren gezogen.
Heute noch gelegentlich eine Zigarette und ein Schnapserl
Geboren ist die gelernte Friseurin 1912 in Dresden. Nach Bayern verschlug es Misselwitz aus beruflichen Gründen ihres Mannes Erich, der damals als Betriebsleiter bei „Lorenz" arbeitete und mit dem sie über 50 Jahre bis zu seinem Tod 1988 verheiratet war. Heute ist die Jubilarin zweifache Oma. Von ihrer Schwiegertochter und ihren beiden Enkeln wird sie häufig besucht und liebevoll umsorgt.
Das Rezept ihres langen Lebens lässt sich angesichts ihrer Lebensweise nur erahnen: Gut essen – Spargel mit zerlassener Butter ist Misselwitz' Leibgericht – und hin und wieder wird heimlich im Heim eine geraucht und ein Schnapserl gekippt, wie die humorvolle Jubilarin verriet. Zu ihren geliebten Hobbys gehörte der Sport, vor allem gekegelt habe sie zuletzt für ihr Leben gern. Dass sie sich im AWO-Seniorenheim wohlfühlt, war nicht zu übersehen. Immer wieder scherzte sie mit dem Heimleiter Michael Wurzer. „Er ist ein prima Kerl und zu beanstanden gibt's nix", betonte Misselwitz.