Für Kinder ist das Schiff ein Paradies – im Bauch des Schiffes gibt es die Rückzugshöhle, in der sie auch schlafen können, auf dem Deck stehend sind sie größer als die Erwachsenen. Das Schiff hat der Landshuter Möbeldesigner Hans Hassert nach Träumen und Plänen der Kinder gebaut, die unter dem Dach der Nikola-Schule ihre eigene kleine Kindergartengruppe gefunden haben.
Im vergangenen Frühsommer hatten sich Eltern an die Quartiersmanagerin von Nikola, Ele Schöfthaler, gewandt, weil diese für ihr Kind im Kindergartenalter keinen Kindergartenplatz bekommen haben. In Absprache mit dem Jugendamt und der Schulleitung hat die Quartiersmanagerin dann die sogenannte Notkindergartengruppe neben einer flexiblen Betreuung für Schulkinder unter dem Dach der Nikola-Schule eingerichtet. Zunächst nur mit geliehenem und geschenktem Mobiliar. Seit Januar nun nach und nach mit kindgerechten Materialien, die mit Hilfe von „Sternstunden" (BR-Benefizaktion) angeschafft werden konnten. „Sonnenkinder von Nikola" heißen die Kinder, die dort von Tagesmüttern und pädagogischen Fachkräften gemeinsam betreut werden.
Neben der Mini-Kindergartengruppe gibt es auch die Gruppe der Schüler, die dort ihre Lern-, Forscher- und Spielgruppe gefunden haben. Vor allem Kinder, deren Eltern flexibel arbeiten, werden aufgenommen. Für die Schüler der Dschungel-Raum neben dem Pflicht-Hausaufgabenraum, für die Kleineren das Traumschiff, das den ehemaligen Hausaufgabenraum zum Spielparadies verzaubert.
Von der Tatkraft und der Phantasie der Mitarbeitenden war Oberbürgermeister Hans Rampf bei seinem Besuch in der Nikola-Betreuung überzeugt. Begeistert zeigte er sich auch von der Bereitschaft der Betreuungskräfte, sich nebenberuflich weiterzubilden. Erst die Tageseltern-Ausbildung im Quartiersladen, dann die Chance, nebenberuflich Kinderpflegerin zu werden. Drei Tagesmütter bereiten sich derzeit im Quartiersladen auf die Externen-Prüfung zur Kinderpflegerin vor, sechs weitere wollen das im kommenden Jahr versuchen. Und eine Tagesmutter hat sich nebenberuflich bereits zur Erzieherin an der nahe gelegenen Fachakademie Seligenthal qualifiziert, eine zweite steht kurz vor den Prüfungen, drei weitere wollen diese Ausbildung im Herbst beginnen, darunter ein Zimmerermeister, der nach einer Berufserkrankung über die Tageselternausbildung sein besonderes pädagogisches Geschick entdeckt hat.
Informationen zur Kinderbetreuung im Stadtteil Nikola gibt es montags, dienstags und freitags zwischen 15 und 18 Uhr im Quartiersladen am Kennedyplatz, Seligenthaler Straße 26.
Im Bild oben: Die Quartiersmanagerin von Nikola, Ele Schöfthaler, hat alle Bemühungen unternommen und unter dem Dach der Nikola-Schule eine flexible Kinderbetreuung geschaffen. Auf dem Foto zu sehen sind: (von links, unten) Schulleiterin Stefanie Horinek, Quartiersmanagerin Ele Schöfthaler und Oberbürgermeister Hans Rampf mit den „Sonnenkindern" Somaja Rahimzai, Batuhan Duran und Sara Dvorani, (von links, oben) Sozialpflegerin Nicole Volkmann, Erzieherin Henriette Ratescu und Schreinermeister Hans Hassert.