Im Bild oben: Der neue Handwerkskammerpräsident Dr. Georg Haber (Zweiter von links) mit seinem Vizepräsidenten Konrad Treitinger (rechts) und dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger (links) beim Antrittsbesuch bei Landrat Peter Dreier (Dritten von links).
Die Herausforderungen an das Handwerk in Zeiten des Fachkräftemangels standen im Mittelpunkt des Antrittsbesuchs des neuen Präsidenten der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz Dr. Georg Haber bei Landrat Peter Dreier. Gemeinsam mit Vizepräsident Konrad Treitinger und dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger war man sich über die Bedeutung des Handwerks für eine starke Wirtschaftsregion Landshut einig.
Im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter müsse jeder einzelne Handwerksbetrieb erkennen, wie wichtig eine positive Darstellung des Handwerks in der Öffentlichkeit sei. Mit einer breit angelegten Imagekampagne unterstütze die Handwerkskammer ihre Betriebe seit einigen Jahren, um intensiv für die über 130 Berufe im Handwerk zu werben, so Haber. Dabei sei es auch wichtig, die Eltern der künftigen Auszubildenden zu erreichen, werde doch die Entscheidung über den Beruf vom Elternhaus wesentlich mitgeprägt.
Landrat Dreier fügte an, dass sich die Berufsbilder im Handwerk teils deutlich gewandelt haben. Wo früher harte körperliche Arbeit an der Tagesordnung war, wird heute oft mit dem Einsatz moderner technischer Hilfsmittel und mit Computern gearbeitet. „Der hohe Stellenwert der beruflichen Bildung im Handwerk muss in die Köpfe der jungen Leute." appellierte der Landrat.
Wie Handwerkskammerpräsident Dr. Haber berichtete, werde es 2014 erstmals mehr Studienanfänger als Einsteiger ins duale Bildungssystem geben. Dabei stünden durch die sehr gute Durchlässigkeit des deutschen Bildungssystems gerade auch den Auszubildenden im Handwerk viele Wege über den Meister bis hin zur Hochschule offen. „Wir müssen darstellen, dass die duale Ausbildung gleichwertig mit einem Studium ist." beschreibt Haber eine der zentralen Aufgaben der Handwerkskammer. Dabei müssen immer die Neigungen und Talente der Jugendlichen im Mittelpunkt stehen. Die Wahl der richtigen Schulart für die Kinder sei hier ebenfalls von zentraler Bedeutung.
Hier stimmte Landrat Dreier ein Blick auf die aktuellen Schülerzahlen positiv: „Die Schüler- und Einschulungszahlen nehmen in unserer Region derzeit zu. Wir sehen auch steigende Schülerzahlen im Mittelschulbereich und hoffen, dass sich möglichst viele der Schulabgänger für eine Ausbildung im Handwerk entscheiden." Für Landrat Dreier gäbe es immer wieder geeignete Anlässe um für das Handwerk zu werben und er werde dies auch gerne tun. „Im Handwerk können sich junge Menschen selbst verwirklichen und ihren Ideenreichtum einbringen." unterstrich Dreier die Attraktivität der Handwerksberufe.
Wie sich bei der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise gezeigt habe, sei das Handwerk der Stabilitätsanker für die Wirtschaft. So gab es bei den fünf Millionen Handwerksbetrieben in Deutschland kaum Kurzarbeit. Gerade auch für den Landkreis Landshut mit seinem hohen Anteil an verarbeitendem Gewerbe sei das Handwerk als „Wirtschaftsmacht von nebenan" ein wesentlicher Teil des Wirtschaftsgefüges. „Unser Ziel muss es auch sein, die hohe fachliche Kompetenz des Handwerks weiter auszubauen und den Meister-Standard innerhalb der Europäischen Union zu verteidigen." erklärte Haber anderslaufenden Tendenzen in Europa eine klare Absage.
Mit dem System der dualen Berufsausbildung finde das Handwerk in Deutschland hervorragende Rahmenbedingungen vor. Zu den wichtigsten Standortfaktoren gehöre aber gerade auch für das Handwerk eine schnelle Internetverbindung, weshalb sich Handwerkskammerpräsident Haber abschließend über den Stand des Breitbandausbaus bei Landrat Dreier erkundigte.