Ein Häuschen im Grünen – diesen im Landkreis Landshut für viele noch erschwinglichen Traum wollen sich in der Region immer mehr Menschen erfüllen. Das belegen jedenfalls die Fakten, die der Gutachterausschuss des Landkreises Landshut belegen kann: „Um 25 Prozent auf rund 2000 Verträge pro Jahr sind die Kauffälle seit 2009 gestiegen", wie Andreas Valenta (links im Bild), der Vorsitzende des Ausschusses gegenüber Landrat Josef Eppeneder bei der Vorstellung der neuen Bodenrichtwerte erläuterte. „Bauen im Landkreis Landshut ist nach wie vor erschwinglich."
Dieses Resümee des Gutachterausschusses erfreute Landrat Eppeneder besonders: „Unsere jungen Leute finden bei uns qualifizierte Ausbildungsplätze und sichere Arbeitsplätze. Unsere Heimatregion bietet ihnen gute Perspektiven", führte Eppeneder aus.
Die Kreispolitiker hätten, über die Parteigrenzen hinweg, immer dafür gekämpft, dass junge Leute, die hier verwurzelt sind, hier bleiben, eine Familie gründen und sich auch ein Familienheim schaffen können. Offenbar mit Erfolg: Der Landkreis Landshut ist, wie wiederholt berichtet, der Landkreis mit dem deutschlandweit höchsten Anteil an Familien-Haushalten.
In den unmittelbaren Stadtrandgemeinden ist es weitaus teurer
„Der Bau-Boom ist ungebrochen", legte Andreas Valenta dar. Bei einigen neuen Baugebieten gebe es gerade „ellenlange Wartelisten", berichtete er aufgrund seiner Kenntnis des Baugeschehens. Die Zahl der Bauanträge im Landkreis Landshut ist im Zeitraum 2010/2012 um 14 Prozent gestiegen.
Hier helfe mit Sicherheit die Tatsache, dass „die Preise für Wohnbauland im überwiegenden Teil des Landkreisgebiets seit 2009 stabil sind", wie Valenta ausführte. Das gelte freilich nicht für die Stadtrand-Gemeinden Altdorf, Ergolding, Kumhausen und Tiefenbach, sagte der Vorsitzende des Gutachterausschusses, eines Gremiums, dem insgesamt 15 Personen angehören – neben dem Vorsitzenden die beiden Landratsamts-Juristen Karin Bartsch und Peter Poesze, die Architektin Sieglinde Brams-Mieskes sowie elf ehrenamtliche Mitglieder.
Im „Speckgürtel" um Landshut sind für die Jahre 2011 und 2012 Preissteigerungen in Höhe von mehr als zehn Prozent registriert worden. Den stärksten Preisanstieg hat der Gutachterausschuss bei landwirtschaftlichen Flächen registriert: „Hier sind die Preise zum Teil im Vergleich zu 2009 um mehr als 50 Prozent gestiegen", legte Andreas Valenta dar auf der Grundlage der Bodenrichtwerte zum Stichtag 31. Dezember 2012.
Bei neu gebauten Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern sind die Preise um rund 17 Prozent gestiegen im Vergleich zum Jahr 2009: „Durchschnittlich stieg der Preis für ein gebrauchtes Eigenheim unabhängig vom Baujahr um rund elf Prozent", bilanzierte Valenta.
Grundlage für solche Feststellungen ist die Auswertung der Kaufpreissammlung durch den Gutachterausschuss. Weiterhin werden von dem Ausschuss im Zweijahres-Rhythmus die Bodenrichtwerte ermittelt: Diese Richtwerte sind der durchschnittliche Lagewert pro Quadratmeter innerhalb abgegrenzter Gebiete, für die im Wesentlichen gleiche allgemeine Wertverhältnisse vorliegen, wie es in einschlägigen Vorschriften heißt. Bodenrichtwerte werden ermittelt für baureifes Land sowie für landwirtschaftliche Flächen.
Verkäufe für 532 Millionen Euro im Landkreis
Wie stark der Immobilienmarkt im Landkreis Landshut in Bewegung ist, lässt sich an einer Reihe von interessanten Zahlen fest machen: „In den Jahren 2011 und 2012 wurden insgesamt 3581 Transaktionen getätigt, davon entfielen 1954 auf unbebaute Grundstücke, 1097 auf bebaute und 530 auf Eigentumswohnungen", listete der Gutachterausschuss auf.
Auch das Transaktionsvolumen, also der Geldumsatz, der dabei gemacht worden ist und um welche Flächen es sich handelte, lässt sich recht genau beziffern: Es sind 532 Millionen Euro für rund 11,242 Millionen Quadratmeter Grund ausgegeben worden.
„Insgesamt wurden bei unbebauten Grundstücken 182 Millionen Euro und 9,065 Millionen Quadratmeter umgesetzt", griff Valenta diesen Bereich heraus. Auf Wohngrundstücke entfielen nach seinen Feststellungen im Berichtszeitraum (2011/2012) 901 Kauffälle „mit einem Geldumsatz von 82 Millionen Euro und einem Flächenumsatz von 706.000 Quadratmetern".
Die 109 Transaktionen auf dem Gebiet der gewerblichen Baugrundstücke schlugen mit einem Umsatz von 38 Millionen Euro und 578000 Quadratmetern Grund zu Buche.