Die Dult und ihre Gesichter (von links): Bernhard Stig und sein designierter Nachfolger Christian Haunstein, Christian Buchner, OB Hans Rampf und Wenzel Bradac.
Wetter, Lärm und Alkoholexcesse waren die großen Themen bei der Dultversammlung am Dienstag (6.5.) im Widmannzelt auf der Grieserwiese. Das Wetter war besser als erwartet, so dass schon 10.000e Gäste auf die Frühjahrsdult strömten, was einigen intensiven Alkoholkonsum und somit auch vermehrte Polizeieinsätze zur folge hatte und in Sachen Lärm wurde an die Schausteller eindringlich appelliert, die vorgegebenen Grenzwerte einzuhalten.
Christian Buchner, Vorsitzender des Schaustellerverbandes in Landshut, konnte dazu neben OB Hans Rampf die Mitglieder des Dultsenats, die Organisatoren und Verantwortlichen seitens der Stadt, die Festwirte, Brauereivertreter sowie die Schausteller und Kaufleute der Frühjahrsdult begrüßen.
Auffällig war, dass sich die Damen und Herren des Stadtrates nicht wie üblich, an ein und dem selben Tisch zusammen gesellten, sondern ihre eigenen „Dultfraktionen" bildetet. So saß Robert Neuhauser neben Dultbürgermeister Erwin Schneck, Margit Napf, Gabi Sultanow, Gerd Steinberger und Neustadtrat Thomas Haslinger (der bei der Begrüßung schlicht und einfach übersehen wurde) nahmen eine Reihe zuvor Platz und Ludwig Zellner nahm mitten im Geschehen Platz.
Oberbürgermeister Hans Rampf freute sich über das geniale Dultwetter während der ersten sechs Festtage, das zu einem täglich guten Besuch beitrug. Die Schattenseite war, dass es durch angetrunkene Festgäste vor allem am Wochenende mehr Polizeieinsätze gab, als bei vergangenen Dulten.
Sein Dank galt insbesondere Dultorganisator Bernhard Stig, der aus 800 Bewerbern eine attraktive Mischung an Fahrgeschäften aussuchte. Insbesondere der 70 Meter hohe „Flasher" das weltweit höchste transportable Karussell und die Achterbahn „Cobra" gehören zu den Glanzpunkten auf der Grieserwiese.
Leider, so OB Rampf, wird Bernhard Stig am 1. Dezember dieses Jahres in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Doch ein adäquater Nachfolger für sein Amt schein schon gefunden. Voraussichtlich wird sein bisheriger Mitarbeiter Christian Haunstein in die Fußstapfen von Stig treten. Und auch für Haunstein gibt es schon einen Aspiranten, der ihn künftig bei seiner Arbeit unterstützen wird.
So wird Bernhard Stig noch die 675. Bartlmädult organisieren, die, wie der OB schon ankündigte, ein besonderes Jubiläumsfest werden soll. Und auch die Grieserwiese wird weiter fit gemacht für die künftigen Feste. Bis 2015/16 soll dort das Wassernetz um- und ausgebaut werden.
Das einzige Manko, an einem der schönsten Bayerischen Festplätze, stellen die Parkplätze dar. Aber auch das funktioniert Dank der Park&Ride-Angebote zur Dult problemlos und die Anwohner haben sich ebenfalls schon daran gewöhnt, dass zweimal im Jahr für 14 Tage eine andere Situation herrscht.
Einzig Fritz van Bracht, Leiter des Amt für öffentliche Ordnung und Umwelt, musste die Schausteller zur Ruhe mahnen. „Der Platz liegt sehr zentral und die Anwohner haben ein Recht auf Ruhe", so van Bracht. Mit diesen Worten wollte er die Schausteller ermahnen, unbedingt die Grenzwerte und Vorgaben für Lärm – gemeint ist damit die Musik vor den Fahrgeschäften – einzuhalten.
Wenzel Bradac, Bayerischer Landesvorsitzender der Marktkaufleute und Schausteller, stellte sich sofort auf die Seite von Fritz van Bracht: „Auch wir wollen auf der Grieserwiese als Landshuter Dultplatz bleiben!" Dann ging er auf die neue EU-Norm 13814 ein, die, wenn sie umgesetzt wird, für manche Schausteller existenzbedrohend sein kann. Daher wird der Schaustellerverband gegen diese Norm klagen und will eine einstweilige Verfügung erreichen.
Besonders freute sich Wenzel Bradac, dass im Januar 2015 die erweiterte, zweitägige Präsidiumskonferenz des Verbandes in Landshut stattfinden wird. Die Organisation dazu hat sich Christian Buchner auf die Fahnen geschrieben und will dem Verband zwei unvergessliche Tage in der Niederbayerischen Hauptstadt präsentieren.
Zum Abschluss der Dultversammlung war Christan Buchner noch für die Verbandchronik aus der Feder von Wenzel Bradac, die ein Muss im Buchregal eines jeden Schaustellers zu sein hat.