2015 sind seitens der Stadtwerke weitere Leitungsverlegungen und Sanierungen im historischen Zentrum geplant. Am Dienstagabend informierten Werkleiter Armin Bardelle und Projektleiter Hans-Georg-Eder die Geschäftsinhaber und Eigentümer der Neustadt, Heilig-Geist-Gasse, Steckengasse und Grasgasse sowie Mitglieder der I.L.I. bei den Stadtwerken über die bevorstehenden Baumaßnahmen.
Die Arbeiten beginnen, sobald die Frostperiode vorbei ist, frühestens Anfang März: Im ersten Abschnitt im Bereich Obere Neustadt (ab Kreuzung Regierungsstraße bis einschließlich Bindergasse) verlegen die Bauarbeiter die Fernwärmeleitungen und erneuern Wasser- und Teile der Gasleitungen sowie in der Bindergasse Stromleitungen.
Während eine Baukolonne in der Neustadt und in der Bindergasse arbeitet, beginnt ein zweiter im Bereich Bischof-Sailer-Platz/Heilig-Geist-Gasse (voraussichtlich ab Ende März/Anfang April; Dauer voraussichtlich zehn Wochen).
Danach erfolgen umfangreiche Leitungssanierungen in der Steckengasse (Beginn voraussichtlich ab Mitte Mai; Dauer inklusive der Oberflächenwiederherstellung [Pflasterarbeiten von Hand] voraussichtlich 12 Wochen).
Etwa Mitte Juli beginnen die Leitungsverlegungen dann in der Grasgasse. Hier plant das Tiefbauamt anschließend eine komplette Neugestaltung der Gasse, sodass für die Dauer im Gesamten etwa 20 Wochen eingeplant sind (etwa 13 bis 14 Wochen für die Leitungsverlegungen durch die Stadtwerke und etwa sechs bis sieben Wochen für die Oberflächengestaltung durch das Tiefbauamt).
Zeitplan wird regelmäßig aktualisiert
Der Zeitplan werde ausgehend vom Beginn der ersten Baumaßnahme anschließend regelmäßig aktualisiert, erklärte Hans-Georg Eder. „In die Planungen sind unsere Erfahrungen aus 2014 miteingeflossen. Auch einen kleinen Puffer für ein kleineres, unvorhergesehenes Ereignis haben wir berücksichtigt."
Der Baubeginn ist vom Wetterverlauf abhängig: Hält der Frost länger an, beginnen die Arbeiten später. Schlechtwetterperioden könnten während der Bauzeit die Maßnahmen zeitlich beeinflussen. Die Baumaßnahmen würden zudem ständig von einem Archäologen begleitet. „Wenn es bei Aushubarbeiten zu Funden kommt, müssen diese erst durch die archäologische Begleitung aufgenommen werden, bevor die Bauarbeiten weitergehen können", sagte Eder.Dies seien Vorgaben des Landesamts für Denkmalschutz. Des Weiteren rechnen die Stadtwerke mit dem sogenannten „Baggereffekt", nämlich die kurzfristige Entscheidung einiger Eigentümer für einen Fernwärme-Anschluss.
„Wir stehen mit den interessierten Hauseigentümern zwar in Kontakt, die verbindliche Entscheidung für die nachhaltige Fernwärmeversorgung fällt aber häufig erst, wenn der Bagger anrollt", erklärte Werkleiter Armin Bardelle. Für zusätzliche Hausanschlüsse planten die Ingenieureein gewisses Zeitfenster ein. Bei überdurchschnittlichen Vertriebserfolgen reiche das gegebenenfalls nicht mehr aus, sodass der Zeitplan entsprechend nachjustiert werden müsse. Das sei allerdings nicht in jedem Fall möglich. Die Stadtwerke appellieren deshalb noch einmal an alle Eigentümer, sich vor Beginn der Maßnahmen für einen Fernwärme-Anschluss zu entscheiden.
Verbindliche Lieferverträge in der Innenstadt
Die Fernwärme werde in der Neustadt verlegt, weil im Beschluss des Plenums von 2011 die einzelnen Abschnitte bereits grob festgelegt waren: Vom BMHKW bis zur Innenstadt. „Wir sind, als die Entscheidung für das Fernwärme-Projekt im Plenum fiel, mit Kunden in der Innenstadt verbindliche Lieferverträge eingegangen, die wir gerne einhalten möchten", antwortete Bardelle auf die Frage, weshalb die Fernwärme in der Neustadt nicht 2016 zusammen mit der Neugestaltung verlegt werden könne. Die Neugestaltung Neustadt sei hingegen noch nicht in ihrer Gänze entschieden, obwohl darüber schon seit vielen Jahren nachgedacht werde.
Stadtwerke suchen nach Lösungen für individuelle Belange
„Baustellen sind für Betroffene störend und belastend, das wissen wir", sagte Bardelle.
Im Rahmen der Leitungsverlegungensuchen die Mitarbeiter und die ausführenden Baufirmenfür Betroffene immer nach bestmöglichen Lösungen und berücksichtigen die Belange der Eigentümer, Anwohner, Gewerbetreibenden, des ÖPNVs, der Veranstalter und der Stadt.„Alle Anlieger erhalten etwa zwei Wochen vor Beginn der Maßnahmen per Post Informationen über den Beginn und Ablauf sowie Ansprechpartner, falls es Rückfragen oder organisatorische Angelegenheiten zu klären gibt", sagte Eder. Auch auf der Stadtwerke-Homepage werden die Informationen regelmäßig aktualisiert.
Hintergrund:
Fernwärme ist wichtiger Baustein im Klimaschutzkonzept
Die Verlegung der Fernwärmeleitung vom BMHKW in die Innenstadt stand im Groben bereits im Oktober 2011 fest, als die Mehrheit der Stadträte für eine regenerative Wärmeversorgung für Landshut stimmte. Dieses Vorhaben ist ein wichtiger Baustein zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes der Stadt Landshut. Im Zuge der Baumaßnahmen zum Aufbau des Fernwärme-Netzes erneuern die Stadtwerke – sofern es erforderlich ist – gleichzeitig Wasser-, Strom- und Gasleitungen sowie teilweise den Kanal bzw. die zugehörigen Hausanschlüsse, um zukünftige Belastungen möglichst gering zu halten.