Am Freitagabend läutete gegen 19.30 Uhr die große Propst-Gtlocke von St. Martin besonders lang. Der Grund: Der ehemalige langjährige Stiftspropst Monsignore Bernhard Schömann ist am Freitag Abend (29.05.) im Alter von 68 Jahren in München gestorben. Bis zur Beerdigung - der Termin steht laut Auskunft der Pfarrei St. Martin noch nicht fest - findet bis dahin jeden Tag um 10 Uhr ein Requiem, auch heute schon, und täglich um 18 Uhr eine Andacht statt.
Ende 2012 ging Stiftspropst Monsignore Bernhard Schömann in den Ruhestand. Der gebürtige Landshuter kam 1993 aus Taufkirchen, wo er ab 1986 Pfarrer war, in seine Heimatstadt Landshut und übernahm die Stadtpfarei St. Martin. Die Kirche mit dem höchsten Backsteinkirchturm der Welt (130,1 m) wurde in seiner 20-jährigen Amtszeit zur Stiftsbasilika minor erhoben. Die Sanierung der Kirche war ihm stets ein besonderes Herzensanliegen. Auch die Sanierung der fast 400 Jahre alten Jesuitenkirche hat er eingeleitet. Schömann war auch Vorstand der Caritas.
Bernhard Schömann war ein herausragender Kirchenmann unserer Zeit, der immer wieder den Finger in die Wunden der politischen Vorgänge legte. Der Zeitgeist gefiel ihm so gar nicht. Auch lokalpolitisch hielt er mit seiner Meinug nicht hinterm Berg. Unvergessen sind seine großen, auch mit Humor gewürzten Predigten.
Sein letztes großes Versprechen vor 2500 Besuchern während des Gottensdienstes im Festzelt bei der Frühjahrsdult 2012, im Beisein von Oberbürgermeister Hans Rampf und mehreren Stadträten, in Landshut ein Haus für alleinererziehende Mütter mit Kindern zu sorgen, konnte Bernhard Schömann nicht mehr realisieren.
Das Bild zeigt Bernhard Schömann bei seinem Abschied nach dem Sonntags-Gottesdienst am 27. Januar 2013. Er dankte klatschend vor dem großen Kirchenportal den Posaunisten der Landshuter Hochzeit. Tausende hatten sich eingefunden. Danach folgte ein letzter langer Stehempfang im Pfarrheim. - An seinem 66. Geburtstag, 12. September 2012, hatte der Stiftspropst sein Gesuch um Entlassung aus dem aufreibenden Amt als Stadtpfarrer für die vereinigte Stadtkirche St. Martin, St. Jodok und Hl. Blut bei Erzbischof Kardinal Dr. Reinhard Marx eingereicht. Am 12.11. 2012 hat er den Abschied zum 31.12.2012 erstmals veröffentlicht und begründet. /hs