Das Klinikum Landshut hat heute den Stadtrat sowie die Mitarbeiter über den Jahresabschluss 2013 informiert. 1,8 Millionen Euro Defizit sind im Jahr 2013 aus dem laufenden Geschäftsbetrieb zu verzeichnen. Dabei ist der größte Kostentreiber für das Klinikum die für die Krankenhäuser politisch gewollte nachteilige Krankenhausfinanzierung.
Für jeden Patienten, der zusätzlich zum vereinbarten Budget des Vorjahres behandelt wurde, hat das Klinikum Abschläge von bis zu 50 Prozent an die Krankenkassen zurückzahlen müssen, und das obwohl die Einnahmen der
Krankenkassen deutlich steigen. Im Klinikum Landshut bewegt sich dieser Beitrag aufgrund der kontinuierlichen Leistungssteigerung in einem sechsstelligen Bereich.
Zu den weiteren großen Belastungen für das Klinikum gehörten auch die Lohnsteigerungen durch die Tarifverträge 2013. Lohnsteigerungen werden in der Krankenhausfinanzierung kaum berücksichtigt.
Darüber hinaus wurde das Jahresergebnis des Klinikums durch so genannte Einmaleffekte in Höhe von 7,3 Millionen Euro zusätzlich verschlechtert. Offene Forderungen aus Krankenhausleistungen, Aufwendungen für die Gebäude-Instandhaltung sowie Verpflichtungen aus Mietverträgen, die aufgrund der Neuausrichtung des Klinikums nicht mehr erforderlich sind, belasten das Klinikum. Für das Jahr 2014 sind diese
Einmaleffekte nicht mehr zu erwarten und es ist von einem deutlich besseren Betriebsergebnis auszugehen.
Bereits nach der gestrigen Aufsichtsratsitzung und der Veröffentlichung des Jahresabschlusses kündigt die Stadt Landshut Unterstützung für Wir überlegen uns ein Konzept, wie wir im Rahmen des Betrauungsaktes dem Klinikum finanziell unter die Arme greifen werden", so Oberbürgermeister Hans Rampf. Gleichwohl betonte er, dass das Klinikum fest in kommunaler Hand bleibe.
Geschäftsführer Nicolas von Oppen sieht im Landshuter Klinikum einen leistungsstarken Schwerpunktversorger, der sich mit seinen 19 Fachabteilungen, sechs Kompetenzzentren und seinen drei Tageskliniken für Onkologie/Hämatologie, Schmerztherapie und Dialse in vielen
Wir sind der erste Ansprechpartner in der Stadt und Region, insbesondere bei Krebserkrankungen jeglicher Art.
Demnach wird das Klinikum Landshut seinen Kurs fortsetzen, erstklassige Versorgung anzubieten, bei gleichzeitiger Optimierung von internen Prozessen und zum Wohle der Patienten", so von Oppen. Die konsequente Weiterentwicklung des medizinischen Versorgungsangebotes für die Stadt und Region ist daher von zentraler Bedeutung.
Zuletzt hat im Januar 2014 Dr. Enrique Rojas seine Tätigkeit im Klinikum aufgenommen und verstärkt das Hals-, Nasen- und Ohren-Team, insbesondere durch die operative Behandlung von Krebserkrankungen.
Zum zukunftsträchtigsten Projekt des Klinikums gehört die Realisierung eines neuen Bettenhauses, in dem eine moderne und wirtschaftliche Patientenversorgung möglich sein wird. Noch in diesem Jahr soll der Antrag für die Aufnahme in das Jahreskrankenhausbauprogramm des Gesundheitsministeriums des Freistaates Bayern gestellt werden.
Das Klinikum Landshut steht mit seiner negativen Bilanz nicht alleine da. Nach Aussage der Bayerischen Krankenhausgesellschaft müssen 52
Prozent der bayerischen Kliniken für das Jahr 2013 ein Defizit ausweisen. Konnten im Jahr 2010 noch fast 80 Prozent der Kliniken in Bayern ein positives Betriebsergebnis erreichen, sank dieser Anteil in 2013 auf nur noch 27 Prozent.
Die Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH ist ein überregional tätiges Krankenhaus der Schwerpunktversorgung und Akademisches
Universität München. Mit jährlich rund 55.000 stationären, teilstationären und ambulanten Patienten und 526 Betten ist das Klinikum die größte Gesundheitseinrichtung in der Stadt Landshut. Als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung bietet das Klinikum ein breites Leistungsspektrum mit insgesamt 19 Fachabteilungen, 6 zertifizierten Organzentren, drei Tageskliniken und einem Ambulanz-Zentrum mit den Schwerpunkten Onkologie, Hämatologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin.
Angeschlossen an das Klinikum ist eine Berufsfachpflegeschule für Krankenpflege mit 168 Plätzen. Rund 1260 Mitarbeiter engagieren sich für eine bestmögliche Patientenversorgung sowie für Aus- und Weiterbildung in Forschung und Lehre.