Wenn es stimmt, dass Gerd Steimberger (65) in den Wochen vor der ersten Sitzung des neuen Stadtrats (7.5.) mit der Wahl der 2. und 3. Bürgermeister von nicht weniger als 35 Stadtratskolleginnen und -Kollegen das Ehrenwort bekommen hat, ihn zu wählen, dann müßten unter diesen 35 wohl auch alle fünf SPD-Stadträte gewesen sein. Doch da gab es zumindest mit zwei Stadträten noch offene Rechnungen. Es sind also Zweifel angebracht.
Von den sieben Grünen Stadträten hat Steinberger ja wohl kein einziges Ehrenwort bekommen. Da hat er sich sicherlich auch gar nicht bemüht. Der BfL-Stadtrat Bernd Friedrich lag im Klinikum, konnte nicht mitwählen. Dann bleibt nur noch ein einziges Ehrenwort eines Unbekannten. Ansonsten müßte Steinberger von allen anderen 35 Stadträten das Ehrenwort einkassiert haben. Doch bisher hat sich noch keiner und keine geoutet, das Ehrenwort gegenüber Steinberger gebrochen zu haben. Unterlag der Malermeister da vielleicht in vielen Fällen einem reinen Wunschdenken? Hat er Lob oder Schulterklopfen schon als ein Ich-wähl-Dich-Ehrenwort interpretiert? Die nächsten Wochen werden sicherlich noch etwas Licht in diese dubiose Ehrenwort-Petitesse bringen.
Und so wurde aus einem von Gerd Steinberger erwarteten 30:14 Sieg (oder noch höher) über Dr. Thomas Keyßner (57) eine krachende 20:23 Niederlage und damit noch nicht genug. Bei der Wahl des 3. Bürgermeisters bzw. einer Bürgermeisterin schied er schon im ersten Wahlgang mit nur sechs Stimmen aus. FW-Kandidat Erwin Schneck (63) bekam 21, die CSU-Kandidatin Gabriele Sultanow (50) 16 Stimmen. In der Stichwahl siegte Schneck mit 24:19 Stimmen. In den Augen der meisten Stadträte und der weit über 100 Sitzungs-Besucher eine echte Sensation. /hs