Der Arbeitskreis Schülerwettbewerb „Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn – wir in Europa" wurde am vergangenen Donnerstag anlässlich des SPD-Empfangs für Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler im Maximilianeum in München ausgezeichnet. Die Landshuter Abgeordnete Ruth Müller freute sich, dass mehrere Mitglieder aus ihrem Stimmkreis diese Auszeichnung für ihr „zukunftsorientiertes und vorbildliches pädagogisches Wirken im Bereich der Schule erhielten.
Unter anderen wurden Robert Leiter (Landshut) und seine Kolleginnen und Kollegen im Arbeitskreis, Martina Bussas (Straubing), Susanne Stewens (Landshut) und Reinhold Dürrschmidt (Oberahrain) für ihr „nicht nur geschichts- und schulpolitisches, sondern letztlich auch europapolitisches Brückenbauen" ausgezeichnet. „Sie haben durch Ihre neuen inhaltlichen, methodischen und strukturellen Impulse den Schülerwettbewerb weiterentwickelt und wesentlich dazu beigetragen, dass sich junge Menschen im Rahmen der Schule mit der Geschichte und dem kulturellen Erbe der Vertriebenen und Flüchtlingen früherer deutscher Staats- und Siedlungsgebiete beschäftigen und auseinandersetzen", so die Laudatio.
Der Schülerwettbewerb „Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn – wir in Europa" wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus im Schuljahr 1977/78, also vor über 35 Jahren, erstmalig durchgeführt. „Ein bemerkenswertes Projekt, auf dem Höhepunkt der umstrittenen Ostpolitik und lange vor dem Fall des Eisernen Vorhangs", erinnert Ruth Müller. 2001 hat das Kultusministerium den Lehrer und Landesvorsitzenden der djo-Deutsche Jugend in Europa, Robert Leiter, zum Beauftragten für den Schülerwettbewerb ernannt.
Das Team um Robert Leiter entwickelte die ursprüngliche Zielsetzung des Schülerwettbewerbes aufgrund der politischen Umbrüche in den Staaten des ehemaligen Ostblocks und der sog. Ost-Erweiterung der Europäischen Union im Jahr 2004 weiter. Diese europäische Öffnung drückte sich zum einen im neuen Namen aus: „Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn - wir in Europa" - insbesondere aber auch in der Teilnahme von Schülern aus Polen, Ungarn, Slowakei, Russland und Rumänien. Auch in der Art der Vermittlung, einem nachhaltigen und zukunftsorientierten Lernen, wurden neue Maßstäbe gesetzt.
Info: Seit dem Schuljahr 2004/05 richtet sich der Wettbewerb – im zweijährigen Turnus – an nahezu alle bayerischen Schülerinnen und Schüler und zwar in den Altersstufen 2 – 13. In den letzten Jahren beteiligten sich im Durchschnitt nahezu 15.000 bayerische Schülerinnen und Schüler daran. Besonders erfreulich ist nicht nur diese Zahl, sondern auch, dass unter der Federführung des Hauses des Deutschen Ostens (HDO) in München es gelungen ist, dass sich auch immer mehr Schülerinnen und Schüler aus unseren östlichen Nachbarstaaten beteiligen. Allein am letzten Wettbewerb nahmen beispielsweise knapp 1.000 polnische, rumänische, slowenische und ungarische Schülerinnen und Schüler teil.
Beim letzten Schülerwettbewerb 2012/13 unter dem Motto "Serbien, Kroatien, Slowenien - Europa zwischen Donau und Adria" gehörte auch die Mittelschule Rottenburg-Hohenthann in Rottenburg an der Laaber zu den Preisträgern. Die Neuntklässler waren fasziniert von den Sagen und Geschichten ihrer heimatlichen Donau. Und hatten die Idee, eine Flaschenpost auf die Reise zu schicken: Menschen, die auch an der Donau leben, sollten sie finden und vielleicht neue, unbekannte Geschichten von dort zurücksenden.
Im Bild oben: Ruth Müller, MdL mit dem Beauftragten des Schülerwettbewerbes Robert Leiter (links) und seine Kolleginnen und Kollegen im Arbeitskreis, Martina Bussas, Susanne Stewens und Reinhold Dürrschmidt im Byerischen Landtag (Maximilianeum)