"Die Prognose ist dramatisch", so MdL Rosi Steinberger, "denn die Ursache der Belastungen ist klar. Es geht um die industrialisierte Landwirtschaft, die unsere Böden und unser Grundwasser mit Nitrat und Pflanzengift verseucht." - Das bayer. Landesamt für Umwelt (LFU) gibt regelmäßig einen Risikobericht zur Grundwassersituation heraus.
„In diesen Tagen wurde die neueste Analyse veröffentlicht und sie ist für Niederbayern alarmierend", berichtet Rosi Steinberger, niederbayerische Landtagsabgeordnete der Grünen, die für die Fraktion im Umweltausschuss des Bayerischen Landtags sitzt. In einer schriftlichen Anfrage an die Staatsregierung fordert sie konkrete Aussagen zu kurzfristig zu ergreifenden Maßnahmen.
Die letzte Prognose des LFU wurde 2004 erstellt und bezog sich auf das Jahr 2015. Damals ging man davon aus, dass sich der Zustand des Grundwassers kontinuierlich verbessern würde. Dies entspricht auch den Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.
Bayern hat sich in diesem Abkommen verpflichtet, sein Grundwasser in gutem Zustand zu erhalten.
Bereits 2004 rechnete man damit, dass das Grundwasser von Landshut bis Straubing längerfristig belastet sein würde, im restlichen Niederbayern sollte man aber sauberes Grundwasser vorfinden.
Die neue Prognose, die sich bis zum Jahr 2021 erstreckt, ist nun deutlich pessimistischer: das Landesamt für Umwelt geht davon aus, dass der Großteil Niederbayerns südlich der Donau Grundwasser in schlechtem Zustand vorfindet.
„Diese Prognose ist dramatisch", so Rosi Steinberger, "denn die Ursache der Belastungen ist klar. Es geht um die industrialisierte Landwirtschaft, die unsere Böden und damit auch unser Grundwasser mit Nitrat und Pflanzengift verseucht. Es wird Zeit, dieser Entwicklung gegenzusteuern. Dieses Warnsignal sollte uns aufrütteln und endlich wirksame Maßnahmen ergreifen lassen, die unser Lebensmittel Nr. 1 schützen" fordert die Abgeordnete. „Es beginnt mit der Anlage von Uferrandstreifen und führt bis zu Einschränkungen von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Der Schutz des Trinkwassers sollte uns das wert sein" so Steinberger.