Die Grüne Stadtratsfraktion rechnet nicht mehr mit einer zeitnahen Einigung zwischen Stadt und Brauerei Wittmann über die Modalitäten der Rückabwicklung des Erbbaurechts-vertrags Bernlochner. Einen weiteren Stillstand in der Frage der Zukunft des Stadttheaters wollen die Grünen aber nicht mehr hinnehmen und fordern zwei Grundsatzentscheidungen des Stadtrats.
„Wir wollen eine klare Aussage, dass die Stadt das Theater im Bernlochner nicht sanieren und künftig nicht mehr nutzen wird", sagt Stadtrat Hermann Metzger. Eine Sanierung sei allein schon deshalb nicht mehr denkbar, weil dafür keine staatlichen Fördermittel zu bekommen sind, solange die Stadt keinen sicheren Eigentumstitel für die Immobilie habe. Ein solcher bestehe nicht und sei auch für die Zukunft nicht zu erwarten.
Zwischen den beiden Zellentrakten der ehemaligen JVA könnte nach einem Architektenplan ein ganz neues Theater mit 450 Sitzplätzen gebaut werden.
Deshalb fordert die Grüne Fraktion weiter einen ersten Schritt in Richtung auf einen möglichen Standort für ein neues Theater. Stadträtin Hedwig Borgmann weist darauf hin, dass die alte Justizvollzugsanstalt (foto) dafür schon vor längerer Zeit vom Oberbürgermeister ins Gespräch gebracht wurde und dass auch die interessierte Öffentlichkeit diesen Standort mit großer Sympathie sieht.
Hier der Antrag der Grünen im Wortlaut:
Zukunft Stadttheater
Der Stadtrat möge beschließen:
1. Die Stadt wird das Theater im Bernlochner nicht sanieren. Sie gibt dessen Nutzung endgültig und dauerhaft auf.
2. Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung, Verhandlungen mit dem Freistaat Bayern zu führen, um zu erkunden, ob und gegebenenfalls zu welchen Bedingungen dieser bereit ist, die alte Justizvollzugsanstalt als zukünftigen Standort für ein dort zu bauendes Theater an die Stadt zu verkaufen.
Begründung:
Für die Nutzung des gesamten Bernlochner-Komplexes besteht derzeit keine sichere Rechtsgrundlage. Angesichts der langen und bisher offenbar völlig ergebnislos geführten Verhandlungen mit der Brauerei Wittmann erscheint es aussichtslos, eine bestandskräftige neue Rechtsgrundlage zu angemessenen Bedingungen zu erreichen. Schon deshalb können die sehr erheblichen Kosten für eine Sanierung des Theaters im Bernlochner von der Stadt nicht aufgewendet werden.
Andererseits zeigt sich immer deutlicher, dass die Interimslösung Theaterzelt neben unleugbaren Vorteilen auch eine ganze Reihe von Mängeln aufweist, die nicht alle behoben werden können. Deshalb ist weiterer Stillstand bei der Frage, wo das Theater künftig seinen dauerhaften Ort haben wird, nicht länger vertretbar. Die Grundsatzentscheidungen, die Gegenstand des Antrages sind, müssen jetzt getroffen werden.
gez.
Sigi Hagl, Fraktionsvorsitzende
Hedwig Borgmann. Stadträtin
Hermann Metzger, Stadtrat