Die Zahl der Studierenden an den bayerischen Hochschulstandorten ist in den letzten zehn Jahren enorm gestiegen. Im aktuellen Wintrsdemester 2014/15 sind in Landshut momentan 5.399 Studierende gemeldet. Im Jahr 2004 waren erst 2.615 Schulabgänger an der Hochschule in Schönbrunn eingeschrieben. Das ist eine Steigerung von 106,5 %! - Ähnlich beeindruckend ist das Ergebnis für Deggendorf mit einem Plus von sogar 109,4 %. All diese jungen Menschen benötigen natürlich auch ein Dach über dem Kopf.
Doch gibt der Wohnungsmarkt das her und vor allem – ist das für Studierende überhaupt noch bezahlbar?
Diesen Fragen ging die Landshuter Landtagsabgeordnete Ruth Müller in einer Anfrage an das Oberste Bauministerium im Bayerischen Staatsministerium nach. Müller wollte auch wissen, wie sich die Mieten an den niederbayerischen Hochschulstandorten seit 2004 entwickelt haben. Dazu konnte das Ministerium jedoch keine Antwort geben, da Mietpreise lediglich alle vier Jahre in Form einer Stichprobenerhebung durchgeführt werden und aktuelle Zahlen nicht vorliegen.
Allerdings würde die Steigerung der Neubaupreise pro Quadratmeter auch Rückschlüsse auf die Mieten zulassen, so Müller: Die Kosten für ein neu errichtetes Gebäude sind in Landshut von 1317 Euro/qm im Jahr 2004 auf aktuell 1627 Euro/qm, also um 23,5% gestiegen. Dies ist die höchste Kostensteigerung an einem Hochschulstandort in ganz Niederbayern.
Passau steht mit einem Anstieg der Baukosten um 12% pro Quadratmeter an zweiter Stelle. Die Kosten steigen, der Bedarf an Wohnungen ebenso. Daraus ergibt sich die berechtige Befürchtung, dass sich viele Studierende mit wenig Budget ihr Studium nicht mehr leisten können, zudem das Bauministerium einen „deutlichen Bedarf an zusätzlichem, bezahlbaren Wohnraum" bestätigt.
Derzeit gibt es in Landshut 305 staatlich geförderte Wohnheimplätze, gerade wird ein weiteres Wohnheim mit 208 Apartments gebaut, ein weiteres Gebäude für insgesamt 200 Studierende ist geplant. Laut Ministerium wird sich nach deren Fertigstellung die Wohnungsversorgung der Studierenden spürbar verbessern. Bleibt zu hoffen, dass dies eintritt, denn immer mehr junge Menschen wollen mit einem Studium die Grundlage für ihr Berufsleben legen. „Wohnen muss für Studierende in Niederbayern erschwinglich bleiben, da dies ein wichtiger Baustein ist, um junge Leute in der Heimat zu halten", gibt MdL Ruth Müller zu bedenken.