Ohne Gegenstimmen wiedergewählt: Die Vorstandsmitglieder der Landshuter Mitte.
Seit der offiziellen Gründungsversammlung um 11. März 2013 war es die erste ordentliche Mitgliederversammlung der Landshuter Mitte (LM). Sozusagen die Jahreshauptversammlung des Vereins mit Rückblick, Aussprachen und Neuwahlen. Dabei hieß es immer wieder: „Wir sind ein Team". Dieser kurze Satz beweist den großen Zusammenhalt unter den 215 Mitgliedern. Die Neuwahlen waren dann eigentlich nur Formsache. Prof. Dr. Thomas Küffner (links), Hans Peter Summer (rechts) und Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner (2.v. li.) wurden in ihren Ämtern als erster, zweiter und dritter Vorsitzender einstimmig bestätigt.
Die Versammlung am gestrigen Donnerstag im Landshuter Hof begann zunächst mit einem Geburtstagsständchen für Prof. Dr. Gabriele Goderbauer Marchner, gesungen von den rund 40 anwesenden Mitgliedern. Die Stadträtin feierte einen Tag zuvor, am Mittwoch (25.02.), ihren Geburtstag. Auch die Landshuter Mitte feiert selbst bald ihren zweiten Geburtstag. Der Verein wurde am 11. März 2013 in den Räumen des SC Berg aus der Traufe gehoben. Seitdem entwickeln sich mit Mitgliederzahlen großartig. 215 zählt die Gruppierung bis dato. „Dafür beneiden uns andere", sagte Hans Peter Summer nicht ohne Stolz bei seiner Begrüßung.
Vorsitzender Prof. Dr. Thomas Küffner zog ein kurzes Resume der politischen Arbeit. Dass die Machbarkeitsstudie für eine Tiefgarage unter der Neustadt über den Haufen geschmissen wurde, stößt beim ihm auf größtes Unverständnis. „Das wurde aus politischen Gründen blockiert!" Denn Küffner ist bis heute felsenfest überzeugt, dass Landshut weitere Parkplätze direkt in der Innenstadt benötigt.
"Sind kein Anhängsel der CSU"
Mehrmals betonte Küffner „Wir sind kein Anhängsel der CSU", auch wenn das immer wieder behauptet wird. Denn die Landshuter Mitte geht ihre eigenen Wege. Dazu müssen sich die fünf LM-Stadträte bei anderen Kollegen im Plenum immer wieder Mehrheiten besorgen, die ihre Anträge unterstützen.
Ein klares Ja galt dem Bau der B15 neu. Nicht ohne Grund unterstütze die Landshuter Mitte die Ziele der Initiative Pro B15 neu. „Der Brückenschlag von Essenbach aus über die Isar muss erfolgen, genauso wie der Weiterbau über Geisenhausen zur B15 alt. Die Frage, ob dann eine Osttangente noch notwendig sei, ließ Prof. Dr. Küffner offen. „Besser der Bund zahlt die B15 neu-Isarbrücke als Landshut aus Eigenmitteln die Osttangente, so der Stadtrat und LM-vorsitzende.
Weitere Themen in Küffners Rückblick waren die Umfragen zu den Themen „Ruhe und Sicherheit in Landshut" sowie zur Rosengasse. Elf Stadtteilversammlungen wurden unter dem Titel „LM vor Ort" abgehalten, eine Infoveranstaltung zum Salzdorfer Tal sowie Stammtische, ein Neujahrsempfang und ein Vereinsausflug.
Nach dem erfolgreichen Wahlkampf zum Stadtrat erhielt die Landshuter Mitte 12 Prozent der Stimmen und zog mit fünf Stadträten in's Rathaus ein und bildet derzeit mit Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner, Dr. Maria Fick, Prof. Dr. Thomas Küffner, Tilmann von Kuepach und Hans Peter Summer die viertstärkste Fraktion.
Stadt soll den Bernlochnerkomplex kaufen
Prof. Dr. Goderbauer-Marchner brach dann eine klare Lanze für den Bernlochner-Komplex. Den sollte die Stadt von den Erben kaufen. „Dafür muss die Stadt alles tun." Denn, erst wenn das Gebäude in städtischer Hand sei, können für Sanierungsarbeiten öffentliche Mittel beantragt werden. Denn das Theaterzelt darf keine Dauerlösung bleiben. Sollte es allerdings nicht möglich sein, das Stadttheater bzw. Landestheater, wie Goderbauer-Marchner die Einrichtung nannte, im Bernlochner weiterhin zu etablieren, sollte über einen Neubau am alten Gefängnis in der Wittstraße nachgedacht werden.
Schade fand sie es, dass die Live-Übertragungen aus den Plenarsitzungen vom Stadtrat mehrheitlich abgelehnt wurden. Denn solche Übertragungen in das Internet würden mehr Transparenz in den Stadtrat bringen.
Schluss muss auch endlich mit den Sanierungsstaus von Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden sein. Bei den Krankenhäusern müssen Stadt und Landkreis enger zusammenarbeiten. Denn es kann nicht sein, dass beide Kliniken, in die gleichen medizinischen Leistungen viel Geld investieren. Besser sei es nicht parallel gleiche Leistungen anzubieten, sondern, dass sich jedes Haus auf bestimmte Schwerpunkte spezialisiert und somit ein wesentlich höherer Gesundheitsstandard in Landshut angeboten werden kann.
Ein wichtiges Anliegen war für Prof. Dr. Goderbauer-Marchner, ein sozieles Herz zu zeigen, für Menschen die sich in Not befinden. Etwa für Asylsuchende und Flüchtlinge, für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien oder für die Landshuter Tafel.
Nach den positiven Kassenbericht durch Herbert Lanziger wurde von Kassenprüfer Mathias Paintner die Entlastung der Vorstandschaft beantragt, die einstimmig beschlossen wurde.
Bei den anschließenden geheimen Neuwahlen wurden alle Vorstandsmitglieder von den ca. 45 Versammlungsbesuchern für weitere zwei Jahre in ihren Ämtern bestätigt. D.h.: 1. Vorsitzender: Prof. Dr. Thomas Küffner, 2. Vorsitzender: Hans Peter Summer, 3. Vorsitzende: Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner, Kassier: Herbert Lanzinger, Schriftführerin: Ulrike Aigner, Kassenprüfer: Bagher Alavi und Mathias Paintner.
Die Zielsetzungen der Landshuter Mitte
In ihren Ausblick formulierte Prof. Dr. Goderbauer-Marchner die Ziele der Landshuter Mitte für die nächsten Jahre. Dazu zählen: Mehr Betriebsansiedlungen und damit mehr Arbeitsplätze in Landshut, keine Anhebung der Gewerbesteuer, die Zusammenarbeit der Kliniken in Stadt und Landkreis, ein machbares Gesamtverkehrskonzept, die Sanierung von Schulen und Sportstätten, der Ankauf des Bernlochners sowie bezahlbares Wohnen für junge Familien und Studenten.