Stadtrat Gerd Steinberger machte sich jüngst in Vertretung von Oberbürgermeister Hans Rampf gemeinsam mit dem Landshuter Künstler Helmut Stix und der Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins, Michaela Schörcher, auf den Weg in die rund 800 Kilometer entfernte französische Partnerstadt Compiègne.
Der Grund: Das von Stix initiierte Kunstprojekt „Solidarität", das 2012 erstmals anlässlich des dreifachen Städtepartnerschaftsjubiläums Compiègne, Hermannstadt und Schio im Landshuter Rathaus präsentiert wurde und nun Landshuts Partnerstädte bereist.
Nach Ried in Österreich und Schio in Italien ist die Ausstellung nun seit einigen Wochen bei den französischen Freunden zu sehen in der „Saint-Pierre des Minimes", eine ehemalige, prächtige kleine Kirche aus dem elften Jahrhundert.
Welch große Verbundenheit Landshut und Compiègne eint, machte Steinberger einmal mehr in seiner sehr bewegenden Rede anlässlich der Ausstellungseröffnung im Beisein von Bürgermeister Philippe Marini und zahlreichen Gästen deutlich. Gleich zu Beginn brachte er im Namen der Stadt Landshut seine große Anteilnahme und Trauer für die Opfer der im Januar verübten Terroranschläge in Paris zum Ausdruck. „Wir haben die Ereignisse mit großer Sorge verfolgt", betonte Steinberger.
Als die Medien darüber berichteten, ergänzte Steinberger, „waren unsere Gedanken bei Ihnen, bei allen Menschen und unseren Freunden in Compiègne. Es waren Gefühle, Ängste und Sorgen wie man sie empfindet, wenn Familienmitglieder, Freunde, Menschen, die einem nahestehen, bedroht sind." In solchen Tagen werde deutlich, so Steinberger, was hier gewachsen sei, welche Tiefe die Partnerschaft erreicht habe. Das Mitgefühl und die Solidarität der Landshuter Bürger mit den französischen Freunden habe eine bis dato nicht gekannte Dimension erreicht.
Gerührt von Steinbergers Worten brachten die Gäste und Besucher der Ausstellung ihm mit ihrem Beifall ihre Zustimmung und Anerkennung zum Ausdruck. Bürgermeister Gerd Steinberger erinnerte in seiner Rede zudem an die schwierige Nachkriegssituation, den Wert der französisch-deutschen Aussöhnung für Europa.
Gelebte „Solidarität", so auch der Name der Ausstellung, habe dabei seit jeher eine große Rolle gespielt – sie stehe für Gemeinsamkeit und Verbundenheit. Nicht nur Städtepartnerschaften seien ein fruchtbarer Boden für das Gedeihen dieser Werte, so Steinberger. Besonders die Kunst und Kultur hätten wesentlichen Anteil daran.
Kunst sei eine eigene Sprache, die trotz aller Verschiedenartigkeit von allen verstanden werde. In diesem Zusammenhang würdigte er den Künstler Helmut Stix für sein „völkerverbindendes Projekt Solidarität", das Kunst als Mittel zur Überwindung von Sprachbarrieren deutlich mache. In der Ausstellung werden zwölf Triptychen gezeigt. Das Besondere: Maler aus allen Partnerstädten waren daran beteiligt. Jeweils zwei Künstler arbeiteten an einem Triptychon: einer gab den Mittelteil vor, der andere komponierte – quasi als Antwort – die Seitenteile. Die beteiligten Künstler unter anderem Hervio aus Compiègne kannten einander vor Projektbeginn nicht. Es sind nicht nur verschiedene Nationalitäten, sondern auch unterschiedliche Charaktere und Persönlichkeiten, die hier aufeinander treffen.
Die Bewältigung des Projekts sei nur möglich gewesen, so Helmut Stix, weil von vielen Seiten großes Engagement gezeigt wurde. Steinberger bezeichnete die Triptychen als „Sinnbild für gelebte Kultur und Lebensart". Auch Compiègnes Bürgermeister Philippe Marini zollte Stix für die „tiefsinnige und hervorragend gelungene Kunstausstellung" seine Anerkennung und hob den Wert der Städtepartnerschaften für das friedliche Zusammenleben in Europa hervor. Besonders betonte er die lebendigen Beziehungen zu Landshut und würdigte gemeinsam mit Steinberger die Vereinsvorsitzenden Michèle Bilbault (Compiègne) und Michaela Schörcher (Landshut), die mit ihren vorbildlichen Aktivitäten die Städtepartnerschaften mit Leben füllen.
Im Bild oben: Helmut Stix' völkerverbindendes Kunstprojekt „Solidarität" geht auf Reisen und macht derzeit bei den französischen Freunden in Compiègne Station. Stadtrat Gerd Steinberger (Vierter von links) und Compiègnes Bürgermeister Philippe Marini (Dritter von links) eröffnen in der ehemaligen Kirche Saint-Pierre des Minimes die Ausstellung von Helmut Stix, der die Landshuter Kulturlandschaft entscheidend mitgeprägt hat. Mit auf dem Foto sind auch die Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine Landshut-Compiègne: Michèle Bilbault (Fünfte von links) und Michaela Schörcher (links) sowie Arielle Francois (Zweite von links), zuständig für Internationales und Partnerschaften in Compiègne, und Marinis Stellvertreter Michel Foubert (rechts).
Foto Stadt Landshut