Nie zuvor hat die Stadt Landshut in einem einzigen Jahr so hohe Einnahmen erzielt wie 2014. Stadtkämmerer Rupert Aigner trug heute, Montag, im Haushaltsausschuß in öffentlicher Sitzung den Rechnungabschluss für das zurückliegende Jahr 2014 vor. Doch er mahnte auch eindringlich zum Sparen, vor allem bei den Freiwilligen Leistungen für Sport und Kultur. Oberbürgermeister Hans Rampf pflichtete ihm bei. Da seien Jahr für Jahr bis zu 6 Millionen Euro an Einsparungen möglich Andere, vergleichbare Städte würden für Sport und Kultur weitaus weniger ausgeben.
Das Jahr 2014 brachte für die Stadt die Rekordsumme von 56,1 Millionen Euro bei der Gewerbesteuer, 16 Millionen mehr als veranschlagt. Auch der Anteil an der Einkommenssteuer brachte 34,8 Millionen Euro, 2 Millonen mehr als vorauskalkuliert. Die Grundsteuer B brachte 11 Millionen. Der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer steht mit 4,1 Millionen auf der Einnahmenseite für 2014. Die Grunderwerbssteuer brachte weitere 3,7 Millionen Euro in die Stadtkasse.
Der Stadtkämmerer bezifferte die Steigerung beim gesamten Netto-Steueraufkommen für 2014 auf 129.6 Millionen Euro. Vor sechs Jahren (2008) waren es nur ca. 63 Millionen Euro. Also konnten aus den Überschüssen 2014 stolze 5,5 Millionen Euro an das arg defizitäre Klinikum gegeben wrden. 6,2 Millionen wurden für die Sonder-Schuldentilgung verwendet. Eine weitere Sondertilgung in Höhe von 1,8 Millionen Euro wurde für Bayerngrund ausgegeben und 4,8 Millionen Euro wurden unter dem Posten "Allgemeinde Rücklage" verwendet.
Die Klinikum GmbH soll jährlich eine Jahreausgleichszahlung von 1,5 Millionen Euro bekommen. Das müsse reichen, so der Stadtkämmerer und erinnerte an die eingeleiteten Strukturmaßnahmen im Klinikum.
Bei der Vorausschau der Finanzplanung geht der Stadtkämmerer von folgenden Einnahmen aus:
2015 - 96,1 Mio. Euro
2016 - 99,7 Mio. Euro
2017 - 103,6 Mio. Euro
2018 - 107,4 Mio. Euro
2019 - 111,5 Mio. Euro
Eher vorsichtig schätzt der Stadtkämmerer die künftigen städtischen Finanzen für Investitionen:
2016 - 35,5 Mio. Euro
2017 - 38.3 Mio. Euro
2018 - 33.8 Mio. Euro
2019 - 38,4 Mio. Euro
Was die Schuldenentwicklung der Stadt angeht, so nannte Rupert Aigner zwei besonders aufschlussreiche Vergleichszahlen. So betrug der Schuldenstand der Stadt zum Ende der Amtszeit von Josef Deimer 2004 exakt 296 Millionen Euro und heute, 2014, sind es nur noch 257,2 Millionen Euro, also 38,8 Millionen Euro weniger. /hs