Ein Bild von den Aufgaben und der Arbeit der Staatlichen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (FüAk) machte sich am Freitag Hubert Aiwanger (3.v.re.), Vorsitzender der Freie-Wähler-Landtagsfraktion, bei der neuen Landshuter FüAk-Präsidentin Ingeborg Bauer (2.v.re.).
Teilgenommen haben auch die Abteilungsleiter Wolfgang Angermüller (Förderung), Bernhard Lautenschlager (Angelegenheiten der Ämter), Dr. Horst Neuhauser (Zentrale Dienste) und der stellvertretende Leiter Josef Wein (Bildung).
Die Führungsakademie, die in den vergangenen Jahren immer mehr Aufgaben aus dem Landwirtschaftsministerium übernommen hat, fungiert in vielen Bereichen als Mittelbehörde zwischen dem Ministerium und den 47 Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayern. In der Abteilung Zentrale Dienste übernimmt die FüAk beispielsweise die EDV-Betreuung der Ämter sowie den Internetauftritt und die Öffentlichkeitsarbeit.
Ein großer Aufgabenbereich liegt bei der Vergabe. „Wir erledigen die Ausschreibung und den Einkauf aller Materialien in den Ämtern, vom Bürobedarf bis zu den technischen Geräten", erklärte Dr. Neuhauser. Hier ist die Landwirtschaftsverwaltung mit der FüAK im Vergleich zu anderen Verwaltungen führend. Es ist denkbar, sagte Dr. Neuhauser, dass die FüAk sich hier auch ressortübergreifend engagieren könnte. Allerdings müsste dann auch das Fachpersonal dafür zur Verfügung gestellt werden.
Das Herzstück der FüAk ist der Bereich Bildung. „Wir bilden die Anwärter und Referendare aus und halten sie später mit Fortbildungen stets auf dem neuesten Stand", berichtete Ingeborg Bauer. In der Führungsakademie werden aktuelle Themen in Seminaren an die Ämter weitergegeben, die dieses Wissen wiederum mit den Landwirten teilen. „Die gemeinwohlorientierte Beratung ist unser Auftrag." Hubert Aiwanger begrüßte es, dass der Freistaat bei der Beratung der Landwirte in allen Belangen noch immer der erste Ansprechpartner ist. Zwischen 300 und 350 Seminare hält die FüAk jährlich ab, so dass die Multiplikatoren an den Landwirtschaftsämtern die Landwirte in allen Bereichen unterrichten können, vom Düngemittel bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit für die Bevölkerung.
Weiterhin hat die Führungsakademie die Fachaufsicht über die Förderung der Ämter, die diese dabei beratungsmäßig unterstützt, erklärte Ingeborg Bauer. Juristen und Verwaltungsspezialisten übernehmen die Beratung der Landwirtschaftsämter in rechtlichen Angelegenheiten. Aiwanger erkundigte sich insbesondere nach den Gewässerrandstreifen, die als freiwillige förderfähige Maßnahme im Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) aufgeführt sind. Wolfgang Angermüller berichtete, dass bayerweit 12.000 Einzelmaßnahmen in diesem Bereich angemeldet seien. „Das ist positiv. Trotzdem ist es schade, dass das nicht mehr machen", fand Ingeborg Bauer. Hubert Aiwanger pflichtete ihr bei: „Das würde der Politik helfen, den Druck zu nehmen. Sollte Bayern die Landwirte verpflichten, Gewässerrandstreifen einzuführen, gäbe es keine Förderung mehr."
Die Führungsakademie ist außerdem von der Behördenverlagerung des Freistaates betroffen: Innerhalb der nächsten zehn Jahre wird die Abteilung Förderung nach Regen verlegt, wovon 30 Mitarbeiter betroffen sind. Zudem bekommt die FüAk eine Einheit der Landesanstalt für Landwirtschaft aus München hinzu, die 60 Mitarbeiter werden allerdings in Marktredwitz eingesetzt. „Wir werden das schon gut hinbekommen, aber für die Arbeit ist eine gute digitale Anbindung in Regen und Marktredwitz unabdingbar", sagte Ingeborg Bauer. Sie fügte hinzu, dass kein Mitarbeiter gegen seinen Willen versetzt wird. „Dafür bedarf es allerdings für einige Jahre teilweise einer Doppelbesetzung und ausreichend Räumlichkeiten." Insgesamt sind in der Führungsakademie für 122 Stellen 170 Mitarbeiter angestellt und verbeamtet. „Wir sind sehr familien- und frauenfreundlich, viele der Stellen sind Teilzeit, außerdem haben wir etliche Telearbeitsplätze", berichtete Bauer. Aiwanger lobte die Personalsituation an der FüAk: „Damit machen Sie Werbung für eine Anstellung beim Freistaat." Um dem weiterhin gerecht zu werden, versprach Aiwanger, sich im Landtag für mehr Personal an der Führungsakademie, insbesondere im Zuge der Behördenverlagerung, einzusetzen.
Im Bild oben: MdL Hubert Aiwanger (3.von rechts) war zu Besuch in der Führungsakademie (FüAk) bei Präsidentin Ingeborg Bauer sowie den Abteilungsleitern (von links) Bernhard Lautenschlager, Dr. Horst Neuhauser, Josef Wein und Wolfgang Angermüller.