Der Hochwasser-Vorwarnung für den Landshuter Raum ist nicht mehr aktuell. Die Pegelstände der Isar sind moderat. Also keinerlei Warnstufe. Bei richtigem Hochwasser kann man ja fast nicht mehr unter die Brücke durchschauen. Die Landshuter bewegt derzeit mehr denn je die Zukunft des markanten Bernlochnerkomplexes dahinter.
Das Stadttheater ist längst ausgezogen, das Restaurant seit Silvester geschlossen. Benutzt werden nur mehr die Bernlochnersäle im 1. Stock.
1838 bis '41 errichtete Johann Baptist Bernlochner (Bild) als Brauerei-, Mühlen- und Hammerwerkbesitzer sowie als Bau- und Theaterunternehmer, den markanten Gebäudekomplex in der damals erst 9.305 Einwohner großen Stadt, zunächst als Hotel, Gasthaus, Brauerei und mit Wohnungen.
Heute ist der Gebäudekomplex ja bereits in Besitz der Stadt. Sie möchte auch die dazugehörigen 4.000 qm Grund und Boden von den Bernlochner-Erben käuflich erwerben. Da ist von Summen zwischen 4 und 10 Mio. Euro die Rede. Das liefe auf beinahe astronomische Quadratmeter-Preise hinaus.
Was plant die Stadt, falls sie Eigentümer des gesamten Komplexes samt Grund und Boden wird? Ein völlig neues und größeres Stadttheater incl. Restaurant usw. mit 450 Sitzplätzen (für ca. 30 Mio. Euro) im hinteren Bereich des Geländes? Und was soll aus dem betehenden Komplex werden? Wieder ein Restaurant eventuell auchwieder mit Hotelbetten oder ein Umbau für Büros und Wohnungen? Eine Schlüsselrolle kommt hier im Rathaus Stadtdirektor Andreas Bohmeyer zu, der zugleich für den Bereich Kultur zuständig ist.
Vor der Sommerpause findet nur noch drei Vollsitzungen des Stadtrats jeweils am Freitag, 19. Juni, 3. Juli und 24. Juli statt. Die Sitzungspause dauert dann bis zum 29. September (Plenarsitzung). Dazwischen tagt am 21. August lediglich der Feriensenat. - Bekanntlich hat die Regierung von Niederbayern die mit 265 Mio. Euro verschuldete Stadt schon mehrmals zur absoluten Sparsamkeit ermahnt.
Den bisherigen Vertrag der Stadt aus dem Jahr 1992 mit den Bernlochner-Erben hat die Regierung für "unwirksam" erklärt. Dieser Schwebezustand dauert jetzt schon über ein Jahr an. Hans Rampf ist nur noch bis Ende 2016, also nur noch 18 Monate im Amt. Die OB-Wahl findet woh am ersten Sonntag im Oktobr 2016 statt. Eine eventuelle Stichwahl dann 14 Tage später.
Im Herbst 2015 werden von allen politischen Gruppierungen die OB-Kandidaten bzw. -Kandidatinnen nominiert. Dann könnte die Zukunft des "Bernlochner" zum Wahlkampfthema werden. Das will OB Rampf sicher vermeiden und vorher eine Entscheidung herbeiführen. Die Position der Stadt ist ja derzeit nicht schlecht. Sie könnte auch eine gerichtliche Entscheidung riskieren. /hs