Noch liegt keine Tagesordnung für die Vollsitzung am Freitag, 3. Juli vor. Doch wie schon zuletzt (Freitag, 22.5.) zum Thema Neubau einer Sporthalle beim Sportzentrum West (endete 21:19 gegen einen Neubau) sollen die Stadträte womöglich erneut unter Ausschluss der Öffentlichkeit, auch der Pressevertreter, über die Zukunft der seit Jahren hoch defizitären Jugendherberge debattieren und eventuell sogar entscheiden.
Eine SPD-Delegation hat unlängst bei einem Besuch festgestellt, dass die Jugendherberge im Ottanianum (100 Betten) in einem weitaus besseren Zustand sei als häufig kolportiert. "Dringender Sanierungsbedarf sieht anders aus" hieß es von Seiten der SPD-Stadträte.
Wir wissen wiederum von einem namhaften Architekten, der das Haus als Fachmann für Altbausanierungen unter die Lupe genommen hat, dass die Herberge, wo im Schnit jährlich bis zu 17.000 junge Leute ein preiswertes Quartier finden, sehr wohl sanierungsbedürftig ist. Die Jugendherberge ist das einzige Jugendhotel zwischen München und Passau. Der 151.000 Enwohner große Landkreis Landshut hat keine Jugendherberge, auch nicht die reichen Nachbarlandkreise Dingolfing-Landau und Freising.
Die Jugendherberge wird von einem Mitarbeiter (Rogler) der Stadtverwaltung seit der Pensionierung des langjährigen Herbergvaters Peter Weger geleitet. Solange dort (preiswerte) Zivis die Hauptlast der Arbeit verrichten konnten, kam das Haus fast ohne Defizit aus. Jetzt ist das anders.
Mehr als 200.000 Euro Defizit sind seitdem Jahr für Jahr zu verkraften. Dabei ist eine Jugendherberge keine Pflichtaufgabe der Stadt. Mitlerweile haben sowohl die Lebenshilfe Landshut als auch der Montessori-Verein Geisenhausen-Landshut Interesse bekundet, die Trägerschaft der Jugendherberge zu übernehmen. Die Diakonie war auch schon im Gespräch.
Man wird sehen, was bis zum 3. Juli (Vollsitzung des Stadtrats) noch passiert. /hs