Bei der Landshuter CSU knistert es nach wie vor. Heute treffen sich die Vorstandsmitglieder zur Vorbereitung der Nominierungsversammlung am Montag, 7. Dezember (19 Uhr), im Bernlochnersaal, wo der OB-Kandidat der CSU in geheimer Wahl gewählt wird. MdL Radlmeier (49) wird wohl noch eine Erklärung unter dem Motto "ja ich will wirklich OB-Kandidat werden" abgeben.
Er hat sich anscheinend auch innerlich durchgerungen, das Risiko OB-Kandidatur einzugehen. Er ist jetzt im dritten Jahr Landtagsabgeordneter. Dieses Amt müßte er als amtierender Rathauschef aufgeben.
Mit Gegenkandidaten muß bei der Nominierungversammlung am 7. Dezember Helmut Radlmeier wohl nicht rechnen. Auch nicht durch den Fraktionsvorsitzenden der Jungen Liste/Bürger für Landshut, Dr. Thomas Haslinger (29), der ja Radlmeier zuletzt am 24. März als Landshuter Parteivvorsitzender stürzen wollte.
Im Dezember zu nominieren ist nicht zuletzt psychologisch vorteilhaft. Davor und danach finden viele Weihnachtfeiern statt. Da ist weniger Streit als vielmehr Harmonie angesagt. Schon am 8. Dezember lädt die CSU-Frauenunion zur Weihnachtsfeier ein. Radlmeier ist es zudem gelungen, für den Neujahrsempfang der Landshuter CSU am 29. Januar als Star-Gast Finanzminister Dr. Markus Söder zu gewinnen.
Anfang des Jahres 2016 wollen ja auch die SPD und die Landshuter Mitte Ihre OB-Kandidatinnen nominieren. Offen ist noch, ob auch die Freien Wähler einen OB-Kandidaten (Alfons Bach?) oder eine Kandidatin (MdL Widmann, Kirstin Sauter?) ins Rennen schicken. Die Wahl des nächsten Oberbürgermeisters bzw. einer Oberbürgermeisterin erfolgt ja erst am 9. Oktober 2016. Eine mögliche Stichwahl findet erst 14 Tage später statt.
Wie es ausschaut wird der OB-Wahlkampf sehr stark von der Flüchtlingsproblematik überlagert werden. Die Folgen des exorbitanten Zuzugs von Neubürgern (in der Amtszeit von OB Rampf schon 9.000) wird pro und kontra intensiv diskutiert werden und die OB-Kandidaten werden zu den zahlreich anstehenden Sanierungsprojekten Farbe bekennen müssen. Die OB-Kandidaten der SPD und der Grünen werden vehement eine Städtische Wohnungsbaugesellschaft fordern. In der Tat kann Rampf in seiner Amtszeit auf dem Sektor Sozialer Wohnungsbau kaum Nenennswertes vorweisen. /hs