Als heute, Freitagabend, gegen 21 Uhr Wahlleiter Harald Unfried im "Zollhaus" das einstimmige Ergebnis der geheimen Wahl für Patricia Steinberger (44) bekannt gab, gab es spontan minutenlang stehende Ovationen für die neue Hoffnungsträgerin der Landshuter SPD für die OB-Wahl am 9. Oktober. Alle 35 wahlberechtigten Mitglieder gaben der Kandidatin Patrizia Steinberger (44) ihre Stimme. Zuvor hat die jetzt offiziell nominierte OB-Kandidatin die gut 70 Besucher der Versammlung, darunter gut 20 aus dem Landkreis, mit einer glänzend vorgetragenen Rede begeistert. Immer wieder Beifall auf offener Szene.
Nein, derlei hat die SPD wohl seit dem legendären Anderl Schlittmeier, 1969 OB-Kandidat gegen Josef Deimer, nicht mehr erlebt. Am Ende meinte sogar Papa Gerd Steinberger am Pressetisch: "Nach diesem Auftakt spielen wir um den Wahlsieg mit, zumindest um den Einzug in eine Stichwahl."
MdL Ruth Müller, SPD-Kreisvorsitzende im Landkreis Landshut, gratulierte schon nach ihrem Grußwort mit einem riesigen Strauß Blumen. Fraktionschef Robert Gewies lobte die Kandidatin als "charmant, kompetent, verlässlich und zielstrebig". Parteichefin Anja König ließ keinen Zweifel aufkommen: "Patrizia Steinberger ist nicht nur die Beste, sie wird sich auch auf uns alle im Wahlkampf hundertprozentig verlassen können." Gleichzeitig legte König die Finger in die Wunden von zwei Mitbewerbern. Den grünen OB-Kandidaten bezeichnete sie einen abgesprungenen CSU'ler und die Kandidatin der Landshuter Mitte eine mehr als umstrittene Konkurrentin.
Im Bild rechts: Papa Gerd Steinberger gratuliert zur Rede und hebt euphorisch die linke Hand zum Victory-Zeichen: "Wir spielen jetzt auf Sieg"
In ihrer Rede versprach Patricia Steinberger eine offene Stadtpolitik, wo nach Fakten und nicht nach Parteiwünschen im Stadtrat entschieden werde. Sie versprach "frischen Wind" auf allen Ebenen und gleichzeitig ein "soziales Gewissen". Aufgewachsen in einer Achdorfer Großfamilie habe sie schon sehr früh gelernt, wie man auch eine Stadt führen könne, denn diese funktioniere wie eine Mehrgenerationen-Großfamilie.
Als Oberbürgermeisterin will die SPD-Kandidatin sparsam wirtschaften, möglichst Schulden abbauen, aber auch die dringend notwendigen Projekte auf allen Ebenen zügig voranbringen. Dazu gehöre auch der Bau eines Stadttheaters. "Wir müssen wieder rasch raus aus dem Theaterzelt", so die Rednerin mit Blick zur zustimmend nickenden Stadträtin Maria Haucke und erntete sogleich prasselnden Beifall. Ja, der Stadtbusverkehr soll ausgebaut werden, sdhnelle wendige Shuttlebusse will sie einsetzen, und ganz klar bekannte sich die OB-Kandidatin zur Fortführung der B 15 neu, denn andernfalls drohe der wohl auch weiterhin stürmisch wachsenden Stadt der verkehrstechnische Suizid.
Patricia Steinberger will nicht rückwärts schauen, sondern die Zukunft der schönen Stadt Landshut planen, weiter optimieren, möglichst im Konsens mit allen Parteien und mit den Umlandgemeinden. Und natürlich will sich die SPD-Kandidatin mit aller Kraft für die Gründung einer Städtischen Wohnungsbaugesellschaft einsetzen, denn die Wohnungsnot sei an allen Ecken und Enden zu spüren. Hier sei in den letzten Jahren viel versäumt worden. Nur weil jetzt der Vorschlag, die Idee von der SPD komme, dürfe sie nicht von Haus aus schlecht geredet werden. Also 1.000 neue, bezahlbare Wohnungen für breiteste Bevölkerungsschichten, das ist das Kernthema der "roten" 176 Zentimeter großen, gertenschlanken, strohblonden Kandidatin, die so mitreißend herzhaft lachen kann. Ihre Tochter Laura, Schülerin im Seligenthaler Gymnasium, steht auch hinter der Kandidatur ihre Mama. Die nächsten Wochen und Monate wird die Kandidatin jedoch kaum noch Zeit für Ihre Hobbys finden: Tennis, Rennradfahren oder Mittelstrecken laufen. Jetzt will sie die Ärmel hochkrempeln und um jede Stimme wahlkämpfen, denn die "rote" Kandidatin will - wie aktuell unsere bravouröse Handballnationalmannschaft - ins Endspiel, sprich zumindest in die Stichwahl der OB-Wahl, gegen wen auch immer. /hs