Der Wunsch der Architekten lag in einer kleinteilig wirkenden Gebäudefront. - Grafiken: Felix+Jonas Architekten
Landshut – gw (16.05.2021) Nachdem die Metzgerei Axthaler nach drei Generationen ihren Betrieb am 1. August des vergangenen Jahres für immer schloss, gibt es nun konkrete Pläne, wie das Areal (Innere Münchner Straße) künftig genutzt werden soll. Auf bis zu fünf Geschossen wird seniorengerechtes Wohnen mit Pflegestufe geplant. Im Gestaltungsbeirat gab es auch kritischen Anmerkungen zu dem Entwurf.
Bei dem Grundstück, das an prominenter Stelle zum Stadteingang liegt, handelt es sich zu zwei Drittel um einen bewaldeten Hang, der 50 Meter in die Höhe steigt und daher nicht bebaut werden kann, auch weil er als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist, das nicht bebaut werden kann. Auch der sogenannte Axthaler-Keller soll erhalten bleiben.
In seinem Entwurf möchte das Münchner Architekturbüro Felix und Jonas mit einem Konzept aus Kleinteiligkeit das Areal bebauen. Im Erdgeschoss sind Geschäfte, ein Cafe, Friseur oder eine Physiotherapie vorgesehen. Zur Nachbarschaft wird drei Stockwerke hoch gebaut, im Mittelteil sechsgeschossig mit Gärten auf den Flachdächern. Dazu kommt noch eine Tiefgarage mit 30 Stellplätzen.
Die Frontansicht: In der Mitte sechs Geschosse, zu den Nachbarn hin deutlich niederiger.
Für Gestaltungsbeirat Prof. Much Untertrifaller, handelt es sich hier zweifelsfrei um eine „prominente städtebauliche Stelle“. Aber für ihn „muss das Gebäude nicht so tun, als ob es zehn einzelne Häuser sind.“ Kollege Prof. Matthias Castroph sah dies genauso: „Die Kleinteiligkeit ist nicht glaubwürdig.“
So ging es um die Gesamthöhe des Bauwerks, die dem Gestaltungsbeirat missfiel. Anstatt fünf bis sechs Geschosse zu bauen, sollten vier genügen. So lässt sich auch ein großer zusammenhängender Dachgarten verwirklichen. Und zu viele Stockwerke würden von der Straße aus den Blick auf den Annaberg verdecken.
Für die Planer wird es allerdings schwierig auf ein Geschoss zu verzichten, um die anvisierten 90 Wohnplätze unterzubringen. Dann könnte das Konzept nicht mehr wirtschaftlich sein.