Zuletzt bekamen wir von den SPD-Stadträten eine Pressemitteilung, dass man sich Sorgen mache, weil den Mietern der an die Augsburger Patrizia AG verkauften 32.000 Wohnungen in Bayern drastische Mieterhöhungen ins Haus stünden. In Landshut Stadt geht es um 1000 GBW-Wohnungen und in der Vorstadtgemeinde Altdorf um ca. 200.
Unser Bild zeigt eine GbW-Wohnanlage in der Marschallstraße. - Allein fünf Landtagsabgeordnete hat seit der Wahl am 15. September der Stimmkreis Landshut. Werden sie sich um die GBW-Wohnungen kümmern können? Wird bald eine Mieter-Versammlung einberufen? Gibt es Mieter-Beratungen in den einzelnen MdL-Bürgerbüros? Die GBW-Wohnungen könnten eine Art Nagelproble werden, wie es um die Kampfkraft der neuen fünf Abgeordneten steht.
Das sind wie bisher Jutta Widmann und Hubert Aiwanger (beide Freie Wähler). Neu sind im Landtag Helmut Radlmeier (CSU), Ruth Müller (SPD) und Rosi Steinberger (Die Grünen). Bisher haben wir ja nur erfahren, in welchen Ausschüssen die Abgeordneten, denen jeweils auch wissenschafltiche Mitarbeiter samt Büros im Landtag sowie im Wahlkreis zur Verfügung stehen, tätig sein dürfen. Alle finden ihre jeweilige Tätigkeit sehr wichtig und spannend.
Jetzt kommt es darauf an, was für die Wählerschaft, in diesem Fall für die 3000 bis 4000 betroffenen Mieter getan werden kann. Angeblich sind den ersten Mietern die Bescheide über saftige (bis zu zehn Prozent) Mieterhöhungen bereits zugestellt worden. Preiswerte Wohnungen sind in Landshut sehr begeht. Die Wartelisten sind lang. Weil immer mehr Auswärtige nach Landshut ziehen - die letzten Jahre jeweils 1000 pro Jahr - kann der Neubau von Wohnungen nicht Schritt halten. Es kommt zum gnadenlosen Verdrängungswettbewerb auf dem Wohnungsmarkt. Für frei werdende bzw. ausgeschriebene Wohnungen melden sich 20 und mehr Bewerber.
Wir werden es erleben, dass das Thema bezahlbare Wohnungen in allen Programmen der Parteien für die Stadtratswahl am 16. März 2014 auftaucht. Die Grünen haben dieses Thema bereits in ihr 50 Seiten langes Wahlprogramm geschrieben. Fraktionschefin Sigi Hagl hat diesen höchst sensiblen Bereich zur Chefsache erklärt. Sie fordert auch im Stadtrat vehement den Bau von Sozialwohnungen. Sogar die Statratskandidatin Karin Habereder (24) der Jungen Liste hat den Bau von bezahlbaren Wohnungen für junge Familien, Studenten und Senioren am 27. Oktober bei ihrer Vorstellungsrede angesprochen. Sie kennt sich als Immobilienmaklerin in Sachen Wohnungen und Mieten aus.
MdL Rosi Steinberger: "Die GBW-Mieter zahlen jetzt für den Größenwahn der CSU"
MdL Radlmeier: "Für die Käufer der GBW- Wohnungen gilt eine strenge Sozialcharta"
MdL Müller: Sozialcharta für die Mieter der GBW-Wohnungen nur 'eine Mogelpackung'