Die Stadträte müssen in diesem Jahr in einer Plenarsitzung den Haushalt für 2014 unter Dach und Fach bringen. Neue Kreditaufnahmen etwa für dringend notwendige Schul-Sanierungen oder Schulerweiterungen (Grundschule St. Konradin, Auloh) hat die Regierung von Niederbayern abgelehnt. Ob die Stadträte den Schneid aufbringen, bei den Freiwiligen Leistungen für Sport und Kulturelles oder bei den Personalkosten den Rotstift anzusetzen, darf bezweifelt werden.
Von den jetzigen 44 Stadträten wollen wohl 38 erneut zum Stadtrat kandidieren. Bekannt ist bisher lediglich, dass Dr. Jürgen Pätzold (parteilos, bei den Grünen) nicht mehr antritt und dazu vier Stadträte der CSU: Dr. Anna M. Moratscheck, Dr. .Wolfgang Götzer, Dr. Stefan Schnurer und Helge Teuscher. Mundi Lohr, der 2008 über den mittlerweile aufgelösten Bürgerblock in den Stadtrat einzog, liegt seit beinahe zwei Jahren im Koma. Er wird dem nächsten Stadtrat wohl auch nicht mehr angehören. Bei der Wahl des Stadtrats am 16. März 2014 gibt es also 38 Titelverteidiger. Für absolute Erstbwerber und -Bewerberinnen dürfte es also sehr schwer werden, amtierende und damit bekannte Stadträte mit entsprechenden persönlichen Wahlerfolgen zu verdrängen. Jung sein allein ist da nicht ausreichend und auch Titel sowie hochgradige Qualifikationen im Beruf sind nur bedingt hilfreich.
Kandidaten werden nach vorn- und nach hinten gewählt
Bei der letzten Stadtratswahl 2008 wurden die Kandidatenlisten gewaltig durchgeschüttelt. Bewerber auf vorderen Plätzen fielen durch, während andere auf fast aussichtslosen Startplätzen um zehn und mehr Ränge nach vorn und damit in den Stadtrat gehäufelt wurden. Das Wahlrecht, das es dem Wäher erlaubt, einzelnen Kandidaten bis zu drei von insgesamt 44 Stimmen zu geben, befödert die sehr persönlichen Wahlerfolge. Also wäre es schon sehr überraschend, wenn es in den nächsten Stadtrat nicht nur sechs neue Stadträte schaffen, sondern vielleicht sogar 15 bis 18.
Die laufende Stadtratsperiode endet ja am Mittwoch, 30. April 2014, mit dem ersten Tag der Frühjahrsdult. Der neue Stadtrat tritt dann am Freitag, 2. Mai, zur ersten Sitzung zusammen. Dabei werden auch die 2. und 3. Bürgermeister - beide sind im übrigen völlig gleich bezahlt - neu gewählt. Wir erinnern uns, das war ja vor sechs Jahren extrem spannend, weil die favorisierten Bewerber, Dr. Moratscheck (CSU) für das Amt des 2. Bürgermeisters und Erwin Schneck (Freie Wähler), Kandidat für den 3. Bürgermeister, gegen Dr. Thomas Keyßner von den Grünen und Gerd Steinberger (SPD) jeweils glatt bei den geheimen Wahlen unterlagen.
Dr. Moratscheck und Dr. Keyßner "Stimmenkönige" 2008
Natürlich kursieren auch jetzt bereits Namen von potentiellen Kandidaten für die Bürgermeister-Ämter. Allgemein wird erwartet, dass erstmals in der Landshuter Stadtgeschichte eine Stadträtin in eines der beiden Ämter gewählt werden dürfte. Wer z. B. von den ca. 50.000 Landshuter Wahberechtigen am 16. März 2014 besonders deutlich nach vorn gehäufelt wird, hat natürlich entsprechend größere Chancen, für die Bürgermeister-Wahl nominiert zu werden. Stimmenkönige waren 2008 im übrigen Dr. Anna Maria Moratscheck (CSU) und Dr. Thomas Keyßner (Die Grünen) mit jeweils über 15.000 persönlichen Wählerstimmen.
Die Wahl eines neuen Oberbürgermeisters bzw. einer Oberbürgermeisterin findet erst im Herbst 2016 statt. Amtsinhaber Hans Rampf (65) darf dabei nicht mehr - weil über 65 - kandidieren. Er scheidet im Alter von 68 Jahren zum 31. Dezember 2016 aus dem Amt .Schon heute steht fest, dass in der dann 12-jährigen Amtszeit von Rampf die Stadt weitaus stärker an Einwohnern zugenommen haben wird (bis jetzt bereits um 5.400) als in den 35 Jahren seines Vorgängers Josef Deimer.
Die Stadtratssitzungen im Dezember
Montag, 9. Dez.- 16 Uhr - Umweltsenat - Alter Plenarsaal
Donnerstag, 12. Dez. - 16 Uhr - Haushaltsausschuss - Alter Plenarsaal
Freitag, 13. Dez. - 10 Uhr - Plenum - Neuer Plenarsaal des Rathauses
Freitag, 20. Dez. - 09 Uhr - Bausenat Alter Plenarsaal des Rathauses
Freitag, 20. Dez. - 15 Uhr - Plenum - Neuer Plenarsaal des Rathauses