Kein Zweifel, wenn es um günstige Baugrundstücke geht, dann ist die mittlerweile zweitgrößte Landkreisgemeinde Essenbach (11.350 E.) die erste Adresse im Landkreis und vor allem in der unmittlebaren Nachbarschaft zu Landshut. 2022 wird auch das Kernkraftwerk Isar II stillgelegt. Die Gemeinde hat von diesem Kraftwerk kräftig durch Gewerbesteuereinnahmen verdient. Bürgermeister Fritz Wittmann hat seine Gemeinde zu einem modernen, beinahe perfekten Gemeinwesen ausgebaut. Nur einmal mußte er eine wirkliche Niederlage einstecken als das neue Gymnasium des Landkreises (32. Mio. Euro) trotz eines Mehrheitsbeschlusses im Kreistag pro Standort Essenbach letztendlich in Ergolding gebaut wurde.
In Essenbach bewirbt sich in Konkurrenz zu vier Männern auch eine Frau, die 37-jährige Filiz Cetin (Foto), Mutter eines zehnjährigen Sohnes, Angestellte der AOK Landshut, zudem noch Jura-Studentin im Fernstudium, um die Nachfolge von Fritz Wittmann, der ja auch Kreisrat und erneut Kreistagskandidat ist. Filiz Cetin ist nicht nur SPD-Bürgrmeisterkandidatin, sondern auch noch Bewerberin um einen Sitz im nächsten Kreistag auf Platz 7.
Am Freitagabend zelebrierte die SPD der Großgemeinde im Gasthaus Gremmer ihren Wahlkampfauftakt zusammen mit Landratskandidatin Christel Engelhard und der neuen Landtagsabgeordneten Ruth Müller. Auch der Bucher Bürgermeiter Franz Göbl war gekommen. An die 100 Besucher haben wir gezählt. Das war die este Überraschung. Alle 24 Kandidaten konnten sich, souverän moderiert von Martin Huiber, persönlich vorstellen. Besonders stolz ist die SPD darauf, dass die Hälte der Kandidaten Frauen sind wie z.B. die erst 28-jährige Franziska Segl (Platz 3) oder die 25-jährige Regina Heckinger (Platz 5).
Die Kandidatenliste wird natürlich von Filiz Cetin angeführt. Sie konnte ihre Ziele für die künftige Gemeindepolitik natürlich ebenfalls ausführlich vorstellen. Sie will das soziale Netzwerk in der Gemeinde noch enger knüpfen, das schulische Angebot erweitern, für bessere Busverbindungen nach Landshut sorgen und die Gemeinde auf eine immer älter werdende Bevölkerung vorbreiten. Für die weitere Entwicklung der ideal zwischen Landshut und Dingolfing an der A 92 gelegenen Kommune will die selbstbewußte Kandidatin unterstützend auch die Landshuter Hochschule gewinnen. So hat sie mit Aufmerksamkeit verfolgt, dass in Dingolfing (18.500 E.) quasi eine Zweigstelle der Landshuter Hochschule (4.850 Studierende) für 11 Mio. Euro aus dem Boden gestampft wird. Freilich, Dingolfing ist Dank BMW noch weitaus reicher als Essenbach.
Ja, diese 37-jährige hat schnell gelernt, obwohl sie noch keine drei Jahre in Essenbach bzw. Mirskofen ansässig ist. Ihre Schwester ist mit Familie in Ergolding seit vielen Jahren daheim. Ihr Schwager ist Stadtratskandidat in Landshut. Selbstbewußt steht sie hinter dem Rednerpult. Sie spricht am liebsten frei, ohne jedes Manuskript. Das "Wir" ist ihr besonders wichtig. Daher wirbt sie mehr noch für das Kandidatenteam für die Wahl der 24 Gemeinderäte. Derzeit hat die SPD dort nur drei Sitze. Viele Hausbesuche hat die gebürtige Schwäbin (man merkt es noch ein wenig am Dialekt) schon absolviert. Am liebsten wirbt sie an Infoständen, beim direkten Gespräch mit den Bürgern. "Ich kann gut zuhören", sagt sie über sich. Das hat sie auch bereits zur Unterstützung von Landtagskandidatin Ruth Müller praktiziert.
Bei einer Veranstaltung des Frauenbunds traf sie am Wochenende erstmals direkt auf ihre vier männlichen Mitbewerber von CSU, FW, FDP und ÖDP. Am 24. Februar (19 Uhr) ist wohl im Gasthaus Luginger (Mirskofen) ein voller Saal zu erwarten, wenn Filiz Cetin zusammen mit ihren vier männlichen Kandidaten bei einer großen Podiumsdiskussion von LZ und ISAR TV zwei Stunden lang auf Herz und Nieren geprüft wird. /alll