Die Stadt Landshut boomt zwar bei den Zuwachszahlen der Einwohner (mittlerweile über 66.300), während die 35 Gemeinden des 149.000 Einwohner großen Landkreises, nur mehr spärlich zunehmen, zum Teil sogar Einwohner verlieren Die zwei unmittelbar an die Stadt angrenzenden Groß-Gemeinden Essenbach und Ergolding gelten jedoch als superreiche Gemeinden.
Essenbach als Atom-Gemeinde mit 50 bis 70 Millionen Euro auf der hohen Kante und Ergolding profitiert vor allem als Standort eines Großteils des BMW-Weks. Entsprechend reichlich sprudeln die Gewerbesteuern in der größten Landkreisgemeinde (11.650 E.). Gemeinderat Toni Eller, der auch Kreisrat und Bezirksrat ist, ließ in der letzten FDP-Wahlversammlung die Ergoldinger Zuhörer wissen, dass die Gemeinde 2013 eine Rekordeinnahme von 23 Millionen Euro allein bei der Gewerbesteuer erzielen konnte. Das sind pro Kopf der Gemeindebürger ca. 2-000 Euro. Vergleichsweise ist dieser Ergoldinger Pro-Kopf-Wert mehr als dreimal höher als in Landshut, wo die Gewerbesteuer 2013 immerhin 45 Millionen Euro einbrachte. Ergolding ist zudem absolut schuldenfrei, hat sogar um die 30 Mio. Euro als Spar-Polster auf der Bank angelegt, während Landshut an die 300 Millionen Euro an Schulden aus der 35-jährigen Deimer-Ära mit sich herumschleppt.
Auf den vielen Wahlversammlungen der zehn Bewerber-Gruppen hören wir zwar pauschal Absichtserklärungen zum Schuldenabbau, doch wo und wie ernsthaft gespart werden soll. läßt keine Gruppierung verlauten. Kein Wunder, Sparappelle sind ebenso unpopulär wie Sparprogramme. Zwei Gruppierungen, die Grünen und die Landshuter Mitte, fordern sogar ganz offen die weitere Verschuldung durch zusätzliche Kredite vor allem zur Sanierung von schulischen Einrichtungen. /hs