Um sich über die Arbeit des Vereins Life Teen Challange persönlich zu informieren, besuchte Landrat Peter Dreier die therapeutische Wohngemeinschaft Gutes Land in Schnedenhaarbach bei Vilsbiburg. In einer christlichen Lebensgemeinschaft werden dort auf einem Bauernhof bis zu zehn suchtkranke Männer bei ihrem oft schwierigen Weg aus der Sucht unterstützt.
Darüber hinaus bietet der Verein in seinem voll belegtem Naturkindergarten Platz für 18 Kinder. Bei einer Führung über das Gelände gewährten Vereinsvorsitzender Heinz Ulrich und der Leiter der Wohngemeinschaft Dirk Hellmann Landrat Dreier interessante Einblicke in die Arbeit der Einrichtung und des Vereins.
Vor mittlerweile 34 Jahren konnte der Verein das Anwesen in Schnedenhaarbach pachten und dort unter der Führung des Vorsitzenden Heinz Ulrich eine Anlaufstelle für suchtkranke Männer einrichten. Seit 1997 ist die therapeutische Wohngemeinschaft für Suchtkranke staatlich anerkannt. Männer aus ganz Deutschland werden dort seither aufgenommen und getragen vom christlichen Glauben bei ihrem Kampf gegen die Sucht begleitet.
Rund ein Drittel der Bewohner kommt dabei jeweils aus Bayern und Baden-Württemberg. „Wir bieten den Männern hier ein völlig neues Umfeld, das es ihnen leicht macht aus ihren bisherigen Gewohnheiten auszubrechen" beschreibt Dirk Hellmann den Charakter der Einrichtung. Er leitet die Wohngemeinschaft gemeinsam mit seiner Frau Meike, die als Sozialpädagogin für die fachliche Betreuung der Männer verantwortlich ist.
Für die Gäste, die mit unterschiedlichen Suchtproblematiken nach Schnedenhaarbach kommen, bedeutet der Aufenthalt auf dem Bauernhof einen radikalen Ausstieg aus dem bisherigen Leben. Sie werden in der Gemeinschaft in einen strukturierten Tagesablauf eingebunden und haben auf dem Hof feste Aufgaben. Die Männer leisten entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten Dienst in der kleinen Landwirtschaft zur Selbstversorgung oder leisten Küchendienst. Der tägliche Unterricht wird geprägt von einem biblisch-christlichem Ansatz.
Ein wichtiges Ziel der Therapie ist dabei, das Selbstwertgefühl der Männer zu steigern. „Unser Gäste sollen den wahren Sinn des Lebens erkennen" erklärt Heinz Ulrich das Motto „Sinn statt Sucht", welches sich der Verein gegeben hat. Neben dem christlichen Glaubensbekenntnis spielt dabei Sport eine zentrale Rolle. Die Männer lernen dadurch sich zu überwinden und erfahren oft ein völlig neues Körpergefühl.
Einen besonderen Motivationsschub erhalten die Bewohner auch durch ehemalige Betreute, die teilweise in der Einrichtung arbeiten und mit ihrem erfolgreichen Weg aus der Sucht als Vorbilder dienen.
Besonders stolz sind Ulrich und Hellmann auf ein neues Gebäude auf dem Gelände, in dem die Männer nach erfolgter Therapie zur Nachsorge auf dem Hof bleiben können und in einer kleinen Wohngemeinschaft leben, bis sie sich für den Schritt in ein neues Umfeld bereit fühlen. Landrat Peter Dreier zeigte sich beeindruckt vom der wertvollen Arbeit, die der Verein und die Verantwortlichen für die Suchtkranken leisten.
Großer Beliebtheit bei den Eltern erfreut sich der Naturkindergarten „Gänseblümchen", der in einer überschaubaren Gruppe bis maximal 18 Kindern eine individuelle Betreuung ermöglicht. Dabei steht Natur- und Erlebnispädagogik im Mittelpunkt. Die Kindergartenleiterin Monika Ulrich legt mit ihrer Kollegin großen Wert darauf, das Selbstwertgefühl und Verantwortungsgefühl für die Natur bei den Kindern zu steigern. Hinzu kommt – dem Grundgedanken von Life Teen Challenge folgend – ein sucht- und gewaltpräventiver Ansatz. Bei den Eltern kommt dieses Konzept so gut an dass der Kindergarten für das nächste Jahr bereits eine Warteliste führt und im Jahr 2016/2017 nur noch einen Platz frei hat.
Landrat Dreier betonte beim abschließenden Gespräch, dass die Wohngemeinschaft "Gutes Land" und der Naturkindergarten eine echte Bereicherung für die soziale Landschaft im Landkreis Landshut seien. Es sei bewegend, mit welchen Einzelschicksalen die suchtkranken Männer nach Schnedenhaarbach kommen und wie ihnen hier auf dem Fundament des christlichen Glaubens geholfen wird.
Im Bild oben: Bei seinem Besuch im „Guten Land" in Schnedenhaarbach wurde Landrat Peter Dreier (3. von links) von Heinz und Monika Ulrich (rechts und 2. von rechts) sowie von Dirk und Meike Hellmann (2. von links und links) begrüßt.
1 von 2