Das Bürgerhaus Landshut erfährt inzwischen grenzübergreifend Beachtung. Beim 45. Internationalen Verbände-Forum (IVF) in Grindelwald in der Schweiz informierten sich in der vergangenen Woche Vorstände und Geschäftsführer zahlreicher Organisationen über das erfolgreiche Landshuter Projekt. Vor allem die Möglichkeiten, die eine Bürgerstiftung hat, im regionalen Bereich als Keimzelle von Selbsthilfeorganisation und Eigenverantwortung zu wirken, beeindruckten die Zuhörer. In Deutschland gibt es mittlerweile knapp 300 Bürgerstiftungen, in der Schweiz noch gar keine. Im Bild die Landshuter Vorsitzende der Bürgerhausstiftung, Anke Humpender-Graf, bei ihrem Vortrag.
Zum viertägigen Verbände-Forum, das jährlich stattfindet, war die Landshuter Stiftungsvorsitzende vom Institut für Verbands-, Stiftungs- und Genossenschaftsmanagement der Universität Fribourg (CH), als Referentin eingeladen worden. Im Mittelpunkt standen Fragen der Strategischen Positionierung und der Führung. Sehr interessiert an der Bürgerstiftung und ihren Möglichkeiten zeigte sich nach Mitteilung von Humpeneder-Graf das bunt gemischte, 60-köpfige Auditorium, dem unter anderem der Landesgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes, der Präsident des Handels- und Dienstleistungsverbandes Südtirol, der Direktor des italienischen Landesrettungsvereins Weißes Kreuz Onlus, die Geschäftsführerin des Zürcher Kantonalverbandes Sport, der Direktor der Wohnbaugenossenschaften Schweiz, der Abteilungsleiter der Außenwirtschaft Austria WKO, der Geschäftsführer der Schweizer Bibliotheksverbände BIS/SAB, die Geschäftsführerin der Schweizer Berghilfe und der Geschäftsleiter der Volkswagenstiftung angehörten.
„Neben den Gesprächen mit den Teilnehmern der Veranstaltung war der Austausch mit den Referenten-Kollegen ein gegenseitiger Gewinn, auch für unsere weitere Arbeit", so Humpeneder-Graf. Als ein weiteres Highlight bezeichnete sie den Vortrag von Prof. Dr. Guido Palazzo von der Universität Lausanne, der über Unternehmensethik und -verantwortung sprach und das Thema des Bürgerhauses von ganz anderer Seite ergänzte. Insgesamt freue sie sich sehr, dass das Bürgerhaus als Modellprojekt inzwischen international beachtet werde.