Landshut – gw (11.01.2023) „Lützi lebt“ - Viele Teilnehmer hatte die Solidaritätskundgebung für die Aktivisten in Lützerath am heutigen Mittwoch vor der Sparkasse in der Altstadt zwar nicht, aber die Botschaften waren deutlich. Den Klimaschützern geht es um die Zukunft und um das Einhalten des 1,5 Grad-Ziels, wie es im Pariser Klimaschutzabkommen vereinbart wurde. Auch gab es Kritik an der Landshuter Stadtpolitik.
Millionen Tonnen dreckiger Braunkohle lagern unter dem Weiler, der zwischen Leverkusen (40 km) und der niederländischen Grenze (20 km) liegt. Die Klimaschützer sind sich sicher, dass diese Kohle trotz Energiekrise nicht gebraucht wird. Dabei stützen sie sich auf Studien der "CoalExit Research Group". Trotz des auf 2030 anberaumten Kohleausstiegs wird zu viel Kohle verbrannt, so eine Sprecherin. Daher wollen sie um jede Tonne Kohle kämpfen, die unter der Erde bleibt, um die Klimaziele einzuhalten.
Ihre Kritik richtet sich an die Politik und die Großkonzerne, die zu wenig gegen die Erwärmung unternehmen und gegen die Polizei, die heute mit der Räumung von Lütherath begonnen hat. „Die Polizei rechtfertigt ein Vorhaben, das die Klimaziele unmöglich macht“, hieß es in einer der Reden. Dabei verweisen die Demonstranten auf globale Ereignisse des vergangen Jahrs, das in Europa als das wärmste je gemessene eingestuft wird. Verheerende Hochwasser, Waldbrände und Gletscherschmelzen zeugen davon, dass das Klima außer Kontrolle gerät.
Ihrer Meinung nach bestraft der Staat die Menschen, die das Klima schützen wollen und nicht die, die aus dem Kohleabbau Profit schöpfen. „Das stellt das kapitalistische System in Frage“. Viele sehen in „Lützi“ einen Ort der Hoffnung. Daher wollen sie die Landshuter Klimaaktivisten solidarisch mit den Besetzern von Lützerath zeigen und sich für eine bessere Welt einsetzen.
Insgesamt, geht es beim Braunkohleabbau Garzweiler II der RWE um ein abbaggern von 900 Millionen Tonnen Kohle. Dies verursache sechs mal mehr CO2 als zum Einhalten der Pariser Klimaziele erlaubt seien, rechnete eine Sprecherin vor und dies diene dazu, die Interessen von Konzernen und Banken durchzusetzen. So forderte die Sprecherin ein Umdenken in der Wirtschaft zum Wohle des Klimas.
Um Abschluss der Kundgebung erinnerte ein Sprecher an den Landshuter Klimaplan, der seit vergangen Jahr vorliegen sollte. Aber er ist noch nicht fertig. Die Verwaltung und der Stadtrat rechtfertigen dies mit einen Zuschuss über 50.000 €uro, der beantragt wurde und zur zeitlichen Verzögerung führt.
Mit dem Sprechgesang „Ihr seid nicht alleine“ sendeten die Demonstranten einen Solidaritätsgruß nach Lützerath.