Der Neuzugang aus den Niederlanden: Quirine Osterfelt
Als letzte Spielerin stieß Quirine Oosterveld zum neuformierten Team der Roten Raben für die Saison 2014/15. Sie hatte einen guten Grund dafür, nahm sie doch mit der niederländischen Nationalmannschaft an der WM in Italien teil.
Als sie letzten Donnerstag dann aber ankam in Vilsbiburg, ging's gleich richtig los: Noch am gleichen Abend stand sie beim Testspiel gegen Stuttgart erstmals für die Raben auf dem Feld und am nächsten Morgen bei einem weiteren (nichtöffentlichen) Match gegen denselben Gegner gleich noch einmal. Bevor Quirine Oosterveld die erste Trainingseinheit bei ihrem neuen Club absolvierte, hatte sie schon zweimal für ihn gespielt.
Vilsbiburg ist für die 24-Jährige die erste volleyballerische Station außerhalb ihrer holländischen Heimat. Zuletzt spielte sie fünf Jahre bei VV Alterno und holte in dieser Zeit zwei Meistertitel und zwei Pokalsiege. Nun will Quirine Oosterveld den nächsten Karriereschritt machen. „Die Roten Raben sind eine große Chance für mich", sagt die Linkshänderin. „Mal sehen, wie weit und wie hoch ich kommen kann."
Angefangen hat alles, als die achtjährige Quirine daheim in Almere den Eltern und dem großen Bruder in Sachen Volleyball nachzueifern begann. Der Einstieg in die Disziplinen Pritschen und Baggern bedeutete zugleich das frühe Ende einer möglichen anderen Karriere: Bis dahin hatte Quirine zweimal die Woche eine Zirkusschule besucht, wo ihre Jonglierkünste gefördert wurden. Doch Volleyball machte ihr mehr Spaß, und so war bald Schluss mit dem Zirkus.
Heute ist Quirine Oosterveld eine international bekannte Volleyballerin mit vielfältigen Fähigkeiten. Die Roten Raben haben sie für Außenangriff und Annahme geholt, während sie im Nationalteam häufig als Libera engagiert ist. „Meine Stärken sind sicher die Annahme und die Defensive insgesamt", sagt sie über sich selbst. Klar ist jedenfalls: Dem belgischen Raben-Trainer Jan de Brandt eröffnet der 1,81 Meter große Neuzugang aus seinem Nachbarland zusätzlichen taktischen Handlungsspielraum.
Im übrigen denkt Quirine Oosterveld auch mit 24 Jahren schon über den Tellerrand hinaus und hat klare Vorstellungen davon, was sie eines Tages machen will, wenn sie nicht mehr im Profisport tätig ist: Sie hat in Holland bereits ein Studium als Krankenpflegerin begonnen und will später einmal in einer Klinik arbeiten, zum Beispiel als Krankenschwester in der Notaufnahme.
Bis auf weiteres aber hat sie sich dem Volleyball verschrieben, und zwar mit Haut und Haaren. Raben-Geschäftsführer André Wehnert charakterisiert Quirine Oosterveld als „sehr ehrgeizig, zielstrebig und erfolgshungrig". Sie selbst schmunzelt erst mal, wenn man sie bittet, ihre Spielweise zu beschreiben. Dann sagt sie entschlossen: „Ich bin auf dem Spielfeld eine absolute Perfektionistin. Ich möchte den Ball nicht irgendwie weiterspielen. Ich möchte jeden Ball perfekt zu meiner Mitspielerin bringen."