Mit der Flottweg SE in Vilsbiburg besuchte Landrat Peter Dreier eines der erfolgreichsten mittelständischen Unternehmen des Landkreises Landshut und machte sich vor Ort ein Bild von der Präzisionsarbeit, die der Hersteller von Dekanterzentrifugen, Separatoren und Bandpressen mit seinen rund 570 Mitarbeitern am hiesigen Standort für den gesamten Weltmarkt leistet. - Vorstandssprecher Fritz Colesan erläuterte gemeinsam mit Technik-Vorstand Manfred Schlarb die Entwicklung des Unternehmens und stellte die künftigen Planungen zur Erweiterung des Werkes in Vilsbiburg vor. In den Anfangsjahren war Flottweg als Hersteller von Flugzeugmotoren und Motorrädern bekannt und blickt in diesem Bereich auf gemeinsame Wurzeln mit BWM zurück. 1943 begann man am Standort Vilsbiburg zunächst mit der Flugzeugmotorenproduktion.
In den 50er Jahren begann man, das heutige Geschäftsfeld mit der Fertigung von Dekanterzentrifugen auszubauen.
1956 wurde der erste Dekanter an die Firma BASF geliefert. Seither verlassen das Werk in Vilsbiburg jährlich rund 500 bis 600 Maschinen. Dabei versteht sich Flottweg als Vorreiter in der Entwicklung von Trenntechnologien und bietet seinen Kunden nach eigener Aussage die besten Lösungen am Markt. Wie Vorstandssprecher Fritz Colesan prognostizierte, werde im Mai die zehntausendste Maschine das Werk in Vilsbiburg verlassen.
Während der Einsatzschwerpunkt der Maschinen zunächst bei der Eindickung und Entwässerung von Klärschlamm in Kläranlagen lag, werden heute viele Produkte des täglichen Lebens direkt oder indirekt mit Flottweg-Technologie hergestellt. Dazu gehören beispielsweise Produkte der Chemie- und Pharmaindustrie aber auch Lebensmittel wie Säfte, Wein, Bier und Stärke.
„Wir erwirtschafteten mit unseren Produkten zuletzt einen Umsatz von 152 Millionen Euro im Jahr 2014. Unsere Exportquote liegt bei etwa 85 Prozent, wobei die USA, China und Russland unsere wichtigsten ausländischen Absatzmärkte sind", berichtete Colesan. Das Auslandsgeschäft werde dabei über derzeit neun Tochterunternehmen betrieben, die sich vor Ort um Vertrieb und Service kümmern.
Bald wird in Peru ein weiterer Standort für das Südamerikageschäft hinzukommen.
Bei der Produktion setzt man bei Flottweg aber ausschließlich auf den Standort Vilsbiburg. „Viele unserer rund 570 Beschäftigten am Hauptsitz arbeiten schon seit mehr als 15 Jahren für unser Unternehmen. Damit ist sichergestellt, dass wir unser Knowhow kontinuierlich weiterentwickeln" betont Colesan. Flottweg setzt zudem stark darauf, die benötigten Fachkräfte selbst auszubilden. Derzeit werden in Vilsbiburg rund 50 Nachwuchskräfte für ihre künftigen Aufgaben vorbereitet und in einer modernen Lehrwerkstatt eingesetzt.
Insgesamt gehören der Flottweg-Gruppe 750 Mitarbeiter an. Die größte Auslandstochter sitzt in den USA mit 60 Mitarbeitern. Neben dem Maschinen- und Anlagenbau wird rund ein Drittel des Umsatzes mit Service und Wartung der Maschinen erwirtschaftet. Mit der Gründung einer eigenen Akademie soll eine noch bessere Weiterentwicklung und der Austausch des Fachwissens innerhalb aller Töchter des Unternehmens ermöglicht werden.
Der kontinuierliche Ausbau des Stammsitzes ist dabei ein klares Bekenntnis von Flottweg zum Standort Vilsbiburg. In den letzten zehn Jahren wurden hier laut Colesan rund 60 Millionen Euro investiert. In den kommenden Jahren sind die Modernisierung des Standortes an der Industriestraße und der Bau des Werkes 2 auf einem etwa 55000 Quadratmeter großen Areal südlich der B 299 geplant. Dort sollen der Anlagenbau und die Logistik untergebracht werden.
Beim Betriebsrundgang machten Colesan und Technik-Vorstand Manfred Schlarb deutlich, wie beengt bereits jetzt die Verhältnisse am Betriebsgelände sind und wie wichtig die Erweiterung für das Unternehmen sei. Laut der Unternehmensführung sei Flottweg weiter auf Wachstumskurs. Bis 2020 rechnet man mit rund 700 Mitarbeitern am Standort Vilsbiburg, die entsprechenden Platz benötigen.
Landrat Peter Dreier zeigte sich beeindruckt von der Spitzentechnologie, die Flottweg im Landkreis Landshut für den gesamten Weltmarkt produziere. „Mit der geplanten Erweiterung des Standortes Vilsbiburg setzt Flottweg ein klares Zeichen. Das Unternehmen findet hier qualifizierte, motivierte Mitarbeiter und sehr gute Rahmenbedingungen" freute sich Dreier. Mit einer aktiven Wirtschaftsförderung werde er auch künftig die Unternehmensentwicklung begleiten.
Im Bild: Landrat Peter Dreier (3.v.l.) besuchte gemeinsam mit geschäftsleitendem Beamten Peter Poesze (2.v.l.) die Firma Flottweg in Vilsbiburg und wurde von Vorstandssprecher Fritz Colesan (rechts) und Technik-Vorstand Manfred Schlarb (links) begrüßt.