Referent Roger Behrens ist Publizist, Autor und Journalist
Eine außergewöhnlichen Veranstaltung findet am Samstag, 23. Januar, ab 19 Uhr (Einlaß 18 Uhr) in der Produzentengalerie Landshut statt Diesmal findet sowohl ein Vortrag als auch ein anschließendes Konzert statt. Der Eintritt ist wie immer frei, der Hut geht rum. Die Produzentengalerie mit Gegendruck Kultur e.V. und der diesmalige Veranstalter (in)visible borders freuen sich auf einen zahlreichen Besuch.
Zum Vortrag: Die Konsumenten wissen, mit was für einen Schrott sie von der Kulturindustrie im Großen und Ganzen beliefert werden: »die vollends durchschauten Kulturwaren« (Adorno / Horkheimer) bezeichnen die Erweiterung der Kulturindustrie zur Reklameindustrie. Selbstverständlich gehört zur Unterhaltung dazu, dass man irgendwie auch über die Dinge Bescheid weiß und sich kritisch gibt.
Seit den 1950er Jahren wurde solche »Kritik« unter dem Vorzeichen des Pop sukzessive als eine Art von ästhetischem Verbraucherschutz installiert: die reflexive Vergewisserung darüber, dass der Spaß, den man sich gönnt, eigentlich ziemlich blöd ist, ist heute endgültig Programm: selbst das Feuilleton der konservativen Zeitungen ist voll mit Verbalradikalismen, jede Band, die etwas auf sich hält, gibt sich provokativ und findet den Kapitalismus doof, zwischen Youtube und Facebook tummeln sich Ressentiments ebenso wie Revolutionsparolen. Hauptsache laut. Die Stimme des realen Humanismus, die Kultur auch als Kommunismus verteidigt, ist kaum noch zu hören und wenn doch, dann klingt sie lächerlich. Was ist hier los? Der Vortrag versucht darauf systematische wie historische Antworten zu geben, zur Diskussion.
Zur Person: Roger Behrens ist ein Publizist, Autor und Journalist, der sich mit der kritischen Theorie der Gesellschaft sowie mit der Philosophie und Ästhetik der Moderne und Postmoderne beschäftigt.
Zum Konzert danach:
Clemens Dannenbeck (Foto) ist Professor an der Hochschule Landshut, Beauftragter für die Belange von Studierenden mit Behinderung und chronischer Krankheit und für Diversität. Seine Lehrgebiete sind Sozialwissenschaftliche Methoden und Arbeitsweisen, Soziologie, Integrations-/Inklusionspädagogik, Soziologie der Behinderung. Außerdem ist er Pianist.
Dualhead ist eine Sax-Drum-Machine bestehend aus Mitch Petri (Sax, Clarinet) und Mäx Huber (Drums, Hausrat). Im Zuge Ihrer brachialen Performances, scheuen sich die beiden nicht, in eigentlich jazzfremden Territorien, wie beispielsweise Punkrock zu wildern.
Heraus kommt eine minimalistische, mitreißende Mischung, die den Zuhörer durch sämtliche Tiefen und Untiefen von Musik und Kunst peitscht.
Dualhead spielte mit Talibam! (Kevin Shea, Matt Mottel, Tim Dahl), Mats Gustafsson, sowie auf dem Edinburgh International Fringe Festival, dem Jazzweekend Regensburg, dem Nürnberger Bardentreffen, diversen Kunstevents und in Jazz- und Rockclubs.
Roland Biswurm ist sprechender Schlagwerker, trommelnder Dichter, Radiomitarbeiter, er ist Rezensent für Jazzpodium, Jazzthetik, Neue Zeitschrift für Musik, Neue Musikzeitung u. a. m.