"Im Ameisenhaufen wimmelt es. Der Aff frisst nie Verschimmeltes" (Wilhelm Busch)
Landshut (14.03.2017) Der Freundeskreis der Evangelischen Akademie Tutzing lädt am Montag, 20. März, 19.30 Uhr in das Gemeindehaus der Erlöserkirche in Landshut, Konrad-Adenauer-Str. 14 zu enem außergewöhnlcihe Vortrag mit Bernhard Kühlewein, Freischaffender akademischer Kunstmaler. ein.
Sein Thema lautet „Im Ameishaufen wimmelt es, Der Aff‘ frißt nie Verschimmeltes“ (Wilhelm Busch)
Zu seinem Vortrag schreibt der Refe-rent:
„Der Stein ist unser Lehrmeister“ sagte Johann Wolfgang von Goethe. Dieser Gedanke begleitete uns durch die beiden Lichtbildervorträge über die „Steine“ der Skulpturensammlung der Römischen Antike in der Glyptothek. Und der Humor, so füge ich hinzu, hilft uns, das Leben besser zu meistern.
Nicht das glockenhelle Lachen der Engel aus der Epoche Ignatz Günthers. Sie lachen ohne Pause, sie baden gleichsam im Glücksgefühl teilnehmen zu dürfen am göttlichen Wirken in einer unfassbaren Welt. Unser Lachen, jedenfalls das Lachen der Erwachsenen, klingt nicht unbedingt licht und glockenhell, eher unmusikalisch, zuweilen hart und höhnisch, wenn die Schadenfreude über andere Menschen offensichtlich wird.
„Humor ist, wenn man trotzdem lacht“ ruft uns Wilhelm Busch entgegen. Wenn man also über sich selber lachen kann, in den eigenen Fehlern die Groteske erkennt. Oft aber begnügen wir uns mit einem Schmunzeln und da ist dann unser Herz dabei.
Wilhelm Busch interpretiert die Abläufe unserer Welt in seinen Zeichnungen und in Begleitung seiner Verse nicht unbedingt als Menschenfreund. Doch was er geschaffen hat, war damals und ist es heute noch, so außergewöhnlich – außer der Gewohnheit – weil jede von ihm geschilderte Situation im Alltag oder am Feiertag möglich ist, dieselbe aber nicht jeder von uns am eigenen Leib erfahren möchte, und derart übertrieben wiederum, wenn man von Albträumen absieht, auch gar nicht erfahren kann. Und doch umschreibt er damit die „Härte des Lebens“ mit diesen gedichteten und gezeichneten Arbeiten, packt uns gewissermaßen an der Wurzel, wobei er Banalität und Wahrheit stets im Auge behält, denn: „Im Ameishaufen wimmelt es, der Aff‘ frißt nie Verschimmeltes“
Wer könnte an dieser Banalität, wer an dieser Wahrheit ernsthaft zweifeln! Ich freue mich auf einen gemeinsamen Abend.“
Sie kennen Herrn Kühlewein von den genannten Abenden zu den Kunstwerken der Münchener Glyptothek. Wir sind sicher, dass er uns zu dem Thema Wilhelm Busch einen sowohl humorvollen, als auch nachdenklichen Abend gestalten wird, gespeist sowohl vom Theatergefühl des Vortragenden, als auch illustriert mit Lichtbildern.
Wir laden zu diesem Referenten und mit diesem Thema ein und werden – in wohl neuer Zusammenstellung und mit neuen Überlegungen – sicher auf Bekanntes treffen.
gez. Das Vorbereitungsteam
Angela und Holger Peters, Gabi Reißenweber und Dr. Matthias Flothow