Landshut (18.02.20179 Das Bordnetz eines Fahrzeugs ist sein Nerven- und Energieverteilungssystem – und dementsprechend komplex: 3.000 Meter Drähte schlängeln sich durch einen Mittelklassewagen, verknüpft durch bis zu 1.000 elektrischen Verbindungen.
„Dazu kommt, dass jedes Auto individuell ausgestattet ist. So ergeben sich mehrere Millionen unterschiedliche Varianten, wie sich ein Bordnetz zusammensetzen kann“, erklärt Prof. Dr. Mathias Rausch. Er leitet an der Hochschule Landshut den jungen Masterstudiengang Bordnetzentwicklung. Die ersten fünf Absolventen haben gerade ihr Studium abgeschlossen. Der erste: Marco Conrads, der seine Masterarbeit bei Yazaki in Regensburg anfertigte. Er führte Untersuchungen zur Robustheit und zur Diagnose von Versorgungsstrukturen im Auto durch. Der Fokus seiner Arbeit lag auf dem autonomen Fahren.
Gute Jobchancen für Bordnetzentwickler
„Die Aussichten auf einem interessanten Job in der Automobil- und Zulieferindustrie sind außerordentlich gut“, so Rausch. „Die Industrie initiierte und fördert diesen Studiengang. Denn die Anforderungen an die Bordnetze steigen, das Fachwissen dazu wird in vorhandenen Studiengängen aber nur rudimentär vermittelt. Im Masterstudiengang Bordnetzentwicklung werden Fach- und Führungskräfte ausgebildet, die die Herausforderungen Elektromobilität und autonomes Fahren im Bereich der Bordnetze meistern werden.“
Im Oktober 2015 startete der deutschlandweit einmalige Studiengang, unterstützt von sechs Firmen. Dazu mussten die Vorlesungsunterlagen komplett neu erstellt, ein Labor aufgebaut, Exkursionen in Kabel- und Bordnetzfertigung organisiert sowie Software und Anschauungsmaterial beschafft werden. Zudem wurden zwei neue Professoren berufen. Sie sind 50 Prozent ihrer Arbeitszeit an der Hochschule Landshut tätig. Die andere Hälfte arbeiten sie weiterhin in der Industrie und können so die Aktualität der Lehre garantieren und den Studiengang weiterentwickeln.
Im Bild oben. Erster Absolvent des Studiengangs Bordnetzentwicklung: Marco Conrads (2. v. links) mit seiner Betreuerin bei Yazaki Ute Roith (3. v. links), Studiengangsleiter Prof. Dr. Mathias Rausch und dem Betreuer an der Hochschule Prof. Götz Roderer (links).
Foto Hochschule Landshut
Über die Hochschule Landshut:
Die Hochschule Landshut steht für exzellente Lehre, Weiterbildung und angewandte Forschung. Die sechs Fakultäten Betriebswirtschaft, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik, Interdisziplinäre Studien, Maschinenbau und Soziale Arbeit bieten über 30 Studiengänge an. Das Angebot ist klar auf aktuelle und künftige Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet. Die rund 5.300 Studierenden profitieren vom Praxisbezug der Lehre, der individuellen Betreuung und der modernen technischen Ausstattung. Für Forschungseinrichtungen und Unternehmen bietet die Hochschule eine breite Palette an Projektthemen, die von wissenschaftlichen Fachkräften mit bestem Know-how betreut und umgesetzt werden. Über 115 Professorinnen und Professoren nehmen Aufgaben in Lehre und Forschung wahr.