Im Bild MdL Florian Hölzl (li.) mit Dieter und Helmut Radlmeier (re.i.B.)
Ergoldsbach (26.05.2017) Im Jahre 1964 gründeten Inge und Helmuth Radlmeier in Langenhettenbach das Transportunternehmen Radlmeier. Deren Sohn Dieter Radlmeier arbeitete schon früh im elterlichen Betrieb mit, ehe er 1993 den Schritt in die eigene Selbstständigkeit wagte.
„Alles hat mit einem eigenen 3-Achser-Kipper angefangen“ so Dieter Radlmeier im Gespräch mit dem Pfeffenhausener Landtagsabgeordneten Florian Hölzl (CSU), der sich bei Dieter und Helmuth Radlmeier über die aktuellen Herausforderungen in der heimischen Transportbranche informierte. Nach dem Betriebsstart mit einem Kipper folgte in den Jahren darauf die Anschaffung von Kehrmaschinen, Kippsattelzügen und Sattelzügen. Heute umfasst der Fuhrpark des Langenhettenbachers Dieter Radlmeier gut 40 LKWs, die teilweise 24 Stunden am Tag deutschlandweit unterwegs sind. Über 50 Angestellte transportieren bei Radlmeier hauptsächlich für die Automobilwirtschaft in der Region. „90 Prozent unserer Touren sind dabei fest“, so Radlmeier weiter.
Im Gespräch mit dem 31-jährigen Landtagsabgeordneten betonte Helmuth Radlmeier, dass das deutsche Transportlogistikgewerbe durch zunehmende Dumpingkonkurrenz aus Osteuropa immer stärker unter Druck gerate. Gemessen an den in Deutschland gefahrenen Mautkilometern sinke der Marktanteil deutscher Lkw seit Jahren kontinuierlich. Im Zeitfenster zwischen 2010 und 2016 sei der Anteil deutscher Spediteure von 66 Prozent auf nurmehr 58 Prozent abgesunken. Allein Fahrzeuge mit polnischen Kennzeichen verfügten auf den mautpflichtigen Straßen in Deutschland inzwischen über einen Mautkilometeranteil von 15 Prozent. Nach Auffassung des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) gerieten die deutschen Speditionsunternehmen vor allem deshalb zusehends ins Hintertreffen, weil immer mehr Fuhrparks zwar komplett im Ausland zugelassen seien, aber dauerhaft in Deutschland stationiert und auch von hier aus disponiert würden. Die Fahrer dieser Fuhrparks stammten vorwiegend aus Mittel- und Osteuropa und würden zu dortigen Konditionen bezahlt werden. „Es ist für uns als regionaler Transporteur derzeit unmöglich, sich mit ausländischen Unternehmen preislich zu messen“, so Dieter Radlmeier. Zwar unterliege der ausländische Unternehmer, sobald er Fahrten in Deutschland durchführt, dem hierzulande geltenden gesetzlichen Mindestlohn. Allerdings fehlte es an einer hinreichenden Kontrolltätigkeit, brachte der Langenhettenbacher Firmenchef seine Überzeugung zum Ausdruck.
Landtagsabgeordneter Florian Hölzl dankte Helmuth und Dieter Radlmeier für die offenen Worte. „Wir müssen als Staat dafür sorgen, dass unsere heimischen Spediteure und damit auch unsere Arbeitsplätze vor Wettbewerbsnachteilen geschützt werden. Es kann nicht sein, dass sich ausländische Unternehmer durch Umgehen des gesetzlichen Mindestlohns Vorteile verschaffen und damit Familienunternehmen wie die Firma Radlmeier vor erhebliche Herausforderungen stellen“, so der 31-jährige Hölzl. „Erst kürzlich haben wir als CSU im Bayerischen Landtag beispielsweise mit einem Dringlichkeitsantrag die Bayerische Staatsregierung aufgefordert, sich auf Bundesebene aktiv gegen den AdBlue-Betrug durch osteuropäische Speditionen einzusetzen, um einen fairen Wettbewerb im Speditionsgewerbe zu gewährleisten“, so Hölzl weiter.
Helmuth und Dieter Radlmeier dankten Florian Hölzl abschließend für seinen Einsatz und sein Interesse an den Belangen der Unternehmen in der Region.