Ergolding (10.07.2017) Seit wenigen Tagen haben die über 100 Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen der Staatlichen Realschule Ergolding ihre Abschlussprüfungen hinter sich. Doch bevor es für die Schüler in den nächsten Tagen in die wohlverdienten Ferien geht und ehe dann der Start ins Berufsleben oder der Wechsel an eine weiterführende Schule ansteht, stand am Montagvormittag ein besonderer Termin auf dem Stundenplan.
Der Pfeffenhausener Landtagsabgeordnete Florian Hölzl, der der Einladung der Schule gerne gefolgt ist, gewährte den Schülern im Rahmen des Sozialkundeunterrichtes einen Einblick in seine Arbeit im Bayerischen Landtag und stellte sich den zahlreichen Fragen der Schülerinnen und Schüler. Schulleiter Marco Schönauer dankte dem Abgeordneten für sein Kommen. „Mit Ihren Ausführungen und der Beantwortung der vielfältigen Fragen machen Sie Politik für die Schüler greifbar“, so Schönauer. Auch ermunterte der Realschuldirektor die anwesenden Abschlussklässler, sich selbst aktiv vor Ort einzubringen und mitzuwirken.
Zu Beginn seiner Ausführungen stellte sich Hölzl den Schülern kurz vor. Mit 31 Jahren sei er derzeit der zweitjüngste Abgeordnete im Bayerischen Landtag und seit November vergangenen Jahres im Amt. Nach der Wahl des früheren Kelheimer Landtagsabgeordneten zum Landrat sei er als dessen Listennachfolger in den Landtag eingezogen. „Die ersten Tage fährt man schon mit gehörig Herzklopfen nach München in den Landtag und muss erstmal Fuß fassen“, so Hölzl, der über den Sport in die Politik gekommen ist. „Ich wollte mich als Jugendlicher vor allem für die Belange junger Menschen in meiner Heimatgemeinde einsetzen. Deshalb habe ich mich als 14-jähriger Schüler entschieden, politisch aktiv zu werden und der Jungen Union beizutreten“, so der Abgeordnete weiter, der im Landtag den parlamentarischen Ausschüssen für Arbeit und Soziales, Jugend, Familie und Integration sowie für Fragen des öffentlichen Dienstes angehört. Dass man auch als Jugendlicher auf politischem Terrain einiges bewegen kann, wurde deutlich, als der Abgeordnete auf die ersten von ihm im Jugendalter begleiteten Projekte zu sprechen kam: „Gemeinsam mit meinen Mitstreitern habe ich mich zum Beispiel für ein Beachvolleyballfeld, einen Hockeyplatz und einen an den Wochenenden verkehrenden Partybus stark gemacht“, berichtete er aus seiner JU-Zeit.
Hölzl stellte den Schülern im weiteren Verlauf seines Vortrages den typischen Verlauf einer Arbeitswoche als Abgeordneter vor und zeigte den Schülern die Aufgaben des Landtages auf. Diese beinhalten die Bildung der Staatsregierung mit Wahl des Ministerpräsidenten, die Gesetzgebung, die Kontrolle der Staatsregierung sowie die Mitwirkung in Gremien wie dem Rundfunkrat.
Die Bandbreite der sich anschließenden Fragen reichten von kommunalen bis zu weltpolitischen Themen. So wollte eine Schülerin wissen, was sich durch US-Präsident Donald Trump für Deutschland ändere. Hölzl führte aus, dass zum Beispiel die von Trump angekündigte Abschottung der amerikanischen Wirtschaft auch auf die Region Landshut direkte Folgen haben könnte. „Wenn die in unserer Heimat hergestellten Waren bei der Einfuhr in die USA mit hohen Handelszöllen belegt werden, kann dies das Exportgeschäft unserer Firmen eintrüben.“ Ein anderer Schüler fragte bei dem Abgeordneten nach, wie der Stand bezüglich des Neubaus des Landratsamtes sei. Hölzl bestätigte, dass das derzeitige Landratsamt an einer Kapazitätsgrenze angelangt sei. „Derzeit befinden wir uns im Kreistag in der Diskussion, ob man ein neues Landratsamt baut. Wenn ja, ist in einem zweiten Schritt darüber zu entscheiden, wo dieses sinnvollerweise gebaut wird um für alle Landkreisbürger gut erreichbar zu sein“, so Hölzl. Weitere Fragen der Schüler drehten sich um Themen wie den weiteren Ausbau der B15 neu, die Weiterentwicklung des ÖPNVs in der Region, die Elektromobilität oder zu der vom Bundestag beschlossenen Ehe für alle.
Im Bild oben von links MdL Florian Hölzl (links) und Schulleiter Marco Schönauer (rechts) mit Schülern der 10. Klassen der Realschule Ergolding