Landshut - hs (11.01.2021) Ebenso wie die Hotels allüberall und die sonstigen Beherbergungsbetriebe ist auch die altehrwürdige Landshuter Jugendherberge (Foto) coronabedingt schon seit Monaten geschlossen. Der Neubau einer Jugendherberge ist von Seiten der Stadt angedacht. Ein Standort wird noch gesucht. Ebenso ein Investor. Die jetzige Jugendherberge, ein Baptist Bernlochner-Umbau 1838 zu einem ehemals beliebten Sommerkeller soll dann für mindestens zwei Mio. Euro verkauft werden.
Da blutet vielen das Herz. Ein exclusiver Standort natürlich hoch oben über den Dächern der Stadt. Das Gebäude, auch Ottanianum genannt war viele Jahre Mädchenpensionat, in der Nazi-Zeit (1937-45) Kreisparteizentrale der NSDAP, dann Flüchtlingslager, Lazarett und schließlich Krankenhaus für Lungenkranke ehe es schließlich Jugendherberge mit bis zu 220 Betten - heute noch 100 - wurde.
Die Stadt wird die nächsten Jahre vorrangig andere (Schul-)Bauprojekte und den Theaterbau in Angriff nehmen wollen. Ob Landshut ersatzweise an gleicher Stelle noch ein weiteres Hotel benötigt, darf aus heutiger Sicht bezweifelt werden. Landshut hat mittlerweile bereits 2.312 Hotelbetten in 28 Beherbergungsbetrieben - den Campingplatz nicht eingerechnet. In der Münchnerau (Nähe LA-Park) hat der Stadtrat im Herbst 2020 zudem bereits einen weiteren Hotelneubau genehmigt. - Vielleicht findet sich ja doch noch ein Weg, die jetzige Jugendherberge so zu renovieren, damit sie heutigen Ansprüchen gerecht wird. Dafür ist auch die Gründung eines Fördervereins angedacht.
Von den Zimmern der Jugendherberge aus hat man einen direkten Ausblick auf die Burg Trausnitz
Fotos Hermann Schnall