Seit gestern ist das Klinikum Landshut Gastgeber für hochrangige medizinische Vertreter aus China. Aus nahezu allen chinesischen Provinzen sind 32 orthopädische Chefärzte nach Landshut gekommen, um am 16. Deutsch-chinesischen Freundschafts-Symposium teilzunehmen.
Die Veranstaltung geht Hand in Hand mit einer Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege sowie dem Verein der Bayerischen Wirtschaft (vbw). Bis 2018 sollen umgerechnet 120 Milliarden Euro investiert werden, um in China etliche Krankenhäuser zum Weltspitzenniveau zu führen.
Von links Welcome in Landshut: Geschäftsführer Nicolas von Oppen, Geschäftsführer der NATON Company Lin Ying Zhao, Chefarzt Privatdozent Dr. Klaus Lerch, Leiter der Delegation Prof. Huang Xiang Jie, Stadtrat Rudolf Schnur.
Staatsministerin Melanie Huml ist überzeugt, dass die deutsch-chinesische Zusammenarbeit große Chancen für die bayerische Gesundheitswirtschaft eröffnet. Ziel der Zusammenkunft ist der wissenschaftliche Austausch beider Länder. Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie unter Leitung von Chefarzt Privatdozent Dr. Klaus Lerch wurde deutschlandweit als eines von drei Trainingszentren ausgewählt. Die Gründung erfolgte bereits 2007. Jetzt wird das Trainingszentrum aufgrund der hohen Expertise der Orthopädischen Abteilung, die insbesondere seit Anfang des Jahres auch als Endoprothethik-Zentrum zertifiziert ist, erweitert. Außerdem wurden Lerch aufgrund seines großen Engagements im Bereich der Aus- und Weiterbildung im Jahr 2012 und 2014 zwei Gastprofessuren an chinesischen Universitäten verliehen.
„Bereits seit vielen Jahren bilden sich jeden Monat zwei chinesische Gastärzte im Klinikum weiter“, so Chefarzt Dr. Lerch. Das Interesse an einer derartigen Hospitation ist mittlerweile so groß, dass ab sofort ein gezieltes zweiwöchiges Weiterbildungsprogramm mit Vorträgen, OP-Begleitung, und Anleitung im Bereich der Krankenhaushygiene und Infektionsvermeidung umgesetzt wird. Außerdem lernen die chinesischen Gäste hoch moderne Prothesensysteme und die verschiedenen Techniken beim Einsatz von Kunstgelenken kennen. Sie begleiten das Ärzteteam um Dr. Lerch bei ihrer täglichen Routine, im Operationssaal und auf der Station.
Lerch, der bereits seit 2007 als europäischer Experte China bereist, Vorlesungen hält, dort operiert und in engem Austausch mit den chinesischen Kollegen steht, freut sich sehr über die Erweiterung des Trainingszentrums in Landshut: „Neben den renommierten Referenzzentren in der HELIOS-Endo-Klinik in Hamburg und der Lubinus-Klinik in Kiel, gehört auch das Klinikum Landshut schon länger zu diesem ausgewählten Kreis. „Wir lernen viel über das chinesische Gesundheitssystem und können einen großen Beitrag zur Weiterentwicklung in der Orthopädie und operativen Therapie leisten“, so Lerch.
Zu den Gästen des Klinikums gehören außerdem Vertreter von führenden Medizintechnikunternehmen, ohne die eine Weiterentwicklung effizienter Behandlungs- und Versorgungsmöglichkeiten nicht denkbar wäre und die ihren Beitrag zur Unterstützung der deutsch-chinesischen Kooperation leisten wollen. Die chinesischen Professoren waren auch von der Schönheit der Stadt Landshut, der Gastfreundschaft und der Freundlichkeit der Menschen begeistert. Künftig wird es jedes Jahr ein deutsch-chinesisches Symposium in Landshut geben.